Europaweit versuchten manche Jüdinnen und Juden, der „Deportation“ und der Ermordung durch deutsche Behörden, Polizisten, Soldaten und SS und dem Verrat durch ihre Nachbarn zu entgehen. Sie
wollten nicht wie Lämmer zur Schlachtbank gebracht werden. Dies konnte in der Regel nur mit Hilfe ebenfalls tapferer Menschen gelingen, die bereit waren, den Verfolgten trotz Gefährdung ihrer
eigenen Person beizustehen. Zu ihnen gehörte die Pfarrfrau Gertrud Mörike (weitere Informationen zu ihr siehe unten). Sie sagte später in einem Interview: „Aber die Nazis waren auch überall
vertreten, natürlich. Wir hatten immer Feinde, die uns beobachteten.“ (Krause-Burger) Diese „stillen“ und bis auf manche Ausnahmen oft „vergessenen“ Helferinnen und Helfer teilten die
spärlichen Lebensmittel, beschafften mitunter falsche Papiere, leisteten Fluchthilfe, stellten Wohn- und Schlafmöglichkeiten zur Verfügung oder verstecken die Verfolgten gar bei sich selber in
der Wohnung, wie dies bei den meisten der nachfolgend Genannten der Fall war. Dabei bestand stets die Gefahr der Bespitzelung, der Denunzierung und der Entdeckung. Die vielen Stationen der hier
genannten versteckten Jüdinnen und Juden erklären sich dadurch, dass die unter falschem Namen und falscher Identität und ohne bzw. mit gefälschten Pässen Untergetauchten nach einer gewissen Zeit
angemeldet werden mussten. Der Ehemann von Gertrud Mörike, Pfarrer Otto Mörike, erzählte später in einem Interview von dieser Zeit: „Man konnte damals einen Gast nicht länger als vier Wochen
behalten, ohne ihn anzumelden. Dann musste er auf dem Rathaus angemeldet werden, wurden die Papiere usw. verlangt. Deswegen konnten wir sie nicht länger als vier Wochen behalten“. Eine weitere
Schwierigkeit bestand in der Verköstigung: „Unsere Freunde Krakauer kamen ohne Lebensmittelmarken, ohne Kleiderkarten …“, wie Getrud Mörike schilderte (Krause-Burger) Hierbei gab es weitere
Helfer, die mit wichtigen Lebensmitteln große Unterstützung leisteten. Otto Mörike: „Wir haben sie keinen Tag und keine Stunde versteckt, sondern ich hab ihnen gleich am ersten Tag gesagt, wir
werden morgen frei und frank, ich in der Mitte, und rechts und links die beiden Juden durch den ganzen Ort gehen und jedermann herzlich grüßen, wenn sie fragen, wen haben Sie denn da wieder zu
Gast, weil sie wussten, dass wir ein gästefreies Haus waren, dann werde ich antworten, der Wahrheit gemäß: ‚Die kommen von Berlin, und haben Hunger, und möchten sich mal wieder satt essen.‘ Und
darin waren die Leute zufrieden und haben uns Brot und Eier und Milch und Butter ins Haus gebracht. Und ich habe ihnen gesagt: ‚Jede Heimlichtuerei in dem kleinen Ort ist das Verkehrteste, das
wir machen können. Da werden die Leute irgendwie unsicher, was da los ist.‘“ (Krause-Burger)
Die aus Frankfurt am Main stammende Jüdin Karoline Krakauer geborene Rosenthal (5. Oktober 1894 – 7. März 1972), genannt Ines, und ihr ebenfalls jüdischer Mann Max Krakauer (9. Dezember 1888 – 6.
März 1965) überstanden nach Zwangsarbeit in Berlin die letzten 27 Monate der nationalsozialistischen Verfolgung in der Illegalität. Sie tauchten unter, als ab Januar 1943 die Massendeportationen
aus Berlin begannen. Eine christliche Bekannte hatte Karoline Krakauer gewarnt: Als diese am Abend des 29. Januar 1943 nach Hause zurückkehrte, da löste „sich eine Gestalt aus dem Dunkel der
Mauern, eine zitternde Hand packte ihren Arm und eine Stimme flüsterte: ‚Die Gestapo ist in der Wohnung. Machen Sie schnell, dass Sie wegkommen! Weg! Schnell!‘“ Hans Ackermann (1891 – 1959), ein
flüchtiger christlicher Bekannter, nahm das Ehepaar in seiner Zweizimmerwohnung im Bezirk Tempelhof auf. Hans Ackermann war von Geburt an intersexuell, war als Mädchen aufgewachsen und als
Verwaltungsangestellte tätig. Im Jahr 1922, also in seinen frühen Dreißigern, erhielt er die amtliche Genehmigung, von da an offiziell als Mann zu leben. In seiner Wohnung hatte er bereits
eine andere Jüdin versteckt. Hans Ackermann stellte zudem seine abgelaufene Postausweiskarte zur Verfügung. In diese setzte er ein Foto von Max Krakauer ein und zog den fehlenden Bereich des
Stempels amateurhaft nach. Von nun an hießen Max und Karoline Krakauer bis zum Kriegsende Hans und Grete Ackermann. Als Hans Ackermanns Wohnung bei einem Bombenangriff schwer beschädigt wurde,
standen Krakauers erneut auf der Straße. Sie fanden Hilfe bei Pfarrern der Bekennenden Kirche. Einer von ihnen war Wilhelm Jannasch. Er vermittelte ihnen Kontakte zu Pfarrhäusern in Pommern.
Stationen ihrer Verstecke lagen in Berlin, in Pommern und in Württemberg, auch im damaligen Landkreis Nürtingen. Das Überleben des Ehepaars Krakauer gelang durch die selbstlose, hintereinander
erfolgende Hilfe zahlreicher mutiger Nichtjuden. Organisiert wurde die oft als „Pfarrhauskette“ titulierte Odyssee des Ehepaars Krakauer im wesentlichen von Pfarrer Otto Mörike aus Flacht
sowie Theodor Dipper aus Reichenbach, später in unserer Region von dem Pfarrverweser Martin Lörcher aus Urach: Sie sorgten für Unterkünfte. Otto Mörike war hierbei oft mit seinem Motorrad
unterwegs, Martin Lörcher mit dem Fahrrad. Einige Helfende waren Mitglieder der zur „Bekennenden Kirche“ gehörenden Gruppen „Evangelische Bekenntnisgemeinschaft in Württemberg“ oder
„Kirchlich-theologische Sozietät in Württemberg“.
Bald nach seiner Befreiung stellte Max Krakauer die Namen der Familien und Einzelpersonen, die ihm und seiner Frau so tapfer geholfen hatten, in einem Verzeichnis zusammen. Er hielt darin fest,
bei wem er und seine Frau Aufnahme fanden, zudem auch die Namen der Männer und Frauen, die dem "untergetauchten" Ehepaar sonstige wesentliche Hilfe zuteil werden ließen. In über sechzig Häusern
wurde ihnen Unterschlupf gewährt. Im damaligen Landkreis Nürtingen wurden Max und Karoline Krakauer in Köngen, Kirchheim, Owen, Bempflingen und Neuffen aufgenommen. Otto Mörike schilderte den
Beginn: „Es fing an im August 1943 in Köngen im dortigen Pfarrhaus. Das war im ganzen Land bekannt um seiner Gastlichkeit willen. Und da waren sie (gemeint ist das Ehepaar Krakauer) nun die
ersten, war ein großes Haus, eine große Familie. Man hat für sie nach Leib, Seele, Geist und Gemüt gesorgt, was überhaupt menschenmöglich ist.“ (Krause-Burger)
Köngen
Eugen Stöffler war von 1927 bis 1947 Pfarrer in Köngen. Er war Mitglied der Kirchlich-theologischen Sozietät. Bei ihm im Pfarrhaus am Kiesweg in Köngen war das Ehepaar Krakauer vom 9. bis zum 30.
August 1943, vom 4. bis zum 10. Oktober 1943 und am 13. Oktober 1944 versteckt. Daran war auch seine herzkranke Frau Johanna Stöffler, geborene Busch, sowie die damals siebzehnjährige Tochter
Ruth und die jüngeren Kinder wie beispielsweise Ursula Stöffler beteiligt, die um das „Geheimnis“ des vermeintlichen Ehepaars Hans und Grete Ackermann wussten. Ursula Stöffler: „Natürlich wussten
wir ganz genau, dass es sich dabei um Juden handelte… Der Haushälterin haben wir nichts gesagt, aber die wusste trotzdem Bescheid… als meine Schwester Ruth mal ganz stolz eine Metzelsupp‘ auf den
Tisch stellte, haben sie nicht mitgegessen.“ (Barner) Ruth Stöffler durfte in Kirchheim keine Reifeprüfung ablegen, weil sie nicht in den BDM eintrat. Ruth Stöffler erinnerte sich an das Ehepaar
Krakauer: „Es waren Leute jüdischen Glaubens und sie mussten nun in einem evangelischen Pfarrhaus leben, Andachten mitmachen, die nicht koscheren Mahlzeiten essen, wozu – gewiss ein Grauen für
sie – hin und wieder auch Blut- und Leberwürste vom Schwein gehörten, die wir von freundlichen Bauern vom ‚Schlachtfest’ bekommen hatten. Das alles war für unsere Gäste wohl kaum zu ertragen.“
(Röhm/Thierfelder) Eugen Stöffler wurde im Jahr 1947 Dekan in Kirchheim. Sechs Jahre später zog er nach seiner Pensionierung in die kleine Albgemeinde Luizhausen. Nach zwei Jahren starb er
dort an einem Herzinfarkt, Johanna Stöffler erreichte ein gesegnetes Alter und starb 1982. Am 30. März 1998 erkannte Yad Vashem das Ehepaar Stöffler und deren Tochter Ruth als „Gerechte der
Völker“ an. Dieser Ehrentitel hat seinen Ursprung im Talmud, in dem steht: „Die Gerechten aus den Völkern haben einen Platz in der kommenden Welt.“ In Köngen erinnert der "Stöffler-Platz" mit
einer Gedenktafel vor dem Rathaus an das mutige Ehepaar. Die evangelische Kirchengemeinde in Köngen soll einen Gemeinderaum nach Eugen und Johanna Stöffler benannt haben.
Kirchheim unter Teck
Die ledige Handarbeitsdozentin Martha (auch: Marta) Hünlich, ein Mitglied der Kirchlich-theologischen Sozietät, hatte Bekannte aus der „Pfarrhauskette“. Sie verbarg Karoline Krakauer vom 31. August bis zum 4. Oktober 1943 in ihrer Wohnung im 2. Stock des Hauses Paradiesstraße 16 in Kirchheim unter Teck, während Max Krakauer bei Pfarrer Richard Gölz in Wankheim (Landkreis Tübingen) unterkam. Da Martha Hünlich bei ihrem Dienstvorgesetzten wegen ihrer kirchlichen Einstellung bereits in Ungnade gefallen war, wurde der Aufenthalt für Karoline Krakauer zur Qual. Denn sie durfte sich aus Vorsichtsgründen nur in einem Zimmer aufhalten und ganz still sein. Ihr Mann schrieb hierzu, sie wurde über die fünf Wochen „gehalten wie eine Gefangene“ und sei „fast immerwährendem“ Alleinsein ausgesetzt gewesen. Deshalb habe sie einen Nervenzusammenbruch und eine „tiefe Depression“ entwickelt.
Fairerweise sei dazu gesagt, dass Martha Hünlich nicht den Platz und die sonstigen Möglichkeiten eines Pfarrhauses mit Familie und viel Publikumsverkehr hatte. Eine Begegnung der beiden Ehepartner war unter diesen Voaussetzungen nicht ratsam. Daher nahmen Martha Hünlich und Richard Gölz Kontakt miteinander auf und besuchten den jeweils anderen Partner. Das Ehepaar hielt zudem engen Briefkontakt, um sich in dieser ersten Trennung zu unterstützen. Allerdings konnten die Briefe nicht direkt zugestellt werden, da man nie wissen konnte, wessen Post gerade überwacht wurde.“ (Krakauer). Max Krakauer berichtet von Schikanen der vorgesetzten Behörde von Martha Hünlich, die sie „von ihrem leitenden Posten“ entfernt und sie „weit vom Wohnort entfernt“ – wohl in der Frauenarbeitsschule Ulm - als „Handarbeitslehrerin“ eingesetzt hatte. Diese Erfahrungen hätten Frau Hünlich sehr verängstigt. Dennoch habe sie den Mut gefunden, seine Frau bei sich aufzunehmen!
Auch der frühere Pfarrer Paul Schempp (1900 – 1959) und seine Frau Erika, geborene Siepmann, verbargen einen Juden in ihrer Kirchheimer Wohnung, in der sie seit Januar 1943 lebten. Sie nahmen den
früheren jüdischen Nervenarzt Dr. Hermann Pineas (1892 – 975) auf. Seit Juli 1939 war Dr. Hermann Pineas Leiter der Nervenabteilung des jüdischen Krankenhauses in Berlin gewesen. Er und seine
Frau Herta waren am 6. März 1943 nach der sogenannten „Fabrikaktion“ zunächst in Berlin untergetaucht. Auch Dr. Hermann Pineas nutzte gefälschte Postausweiskarten, die auf den Namen Dr. Hans
Günther und auf Dr. Hans Perger lauteten, seine Frau firmierte einmal als Josefine, ein andermal als Johanna Günther.
Gastgeber Paul Schempp hatte sein Pfarramt aufgrund seiner antinazistischen Haltung und deswegen entbrannten Konflikten mit der Kirchenleitung und insbesondere mit Landesbischof Theophil Wurm
zwangsweise verloren. Er war nach seinem 1943 erfolgten Austritt aus der evangelischen Landeskirche als Leiter der Verkaufsabteilung einer Firma der Flugzeugindustrie in Kirchheim unter Teck
tätig und daher dorthin gezogen. Doch Hermann Pineas erfuhr bald nach seiner Ankunft in Kirchheim/Teck bei Schempps, dass die Polizei seinen vorherigen Gastgeber aufgesucht und verhört hatte. Es
handelte sich um den Wankheimer Pfarrer Richard Gölz (geb. 1887, gest. 1975), der ihn zusammen mit seiner Frau Hildegard Gölz, geborene Werner, genannt Hilde, im Pfarrhaus versteckt hatte. Was
nun zum Risiko wurde: Seinerzeit hatte Richard Gölz sich vehement gegen die Amtsenthebung seines damaligen Kollegen Paul Schempp gewehrt. So blieb Hermann Pineas nicht lange in Kirchheim bei
Schempps, sondern begab sich nach Gerstetten auf der Schwäbischen Alb, wo seine Frau Herta Pineas, geborene Appel, bei einer Gemeindehelferin untergekommen war. Pfarrer Gölz war Opfer einer
Denunzierung eines Mitbürgers geworden. Bei einem Verhör gab er ganz offen zu, einen Berliner Juden beherbergt zu haben. Dies habe er als seine christliche Pflicht angesehen. Den Polizisten
beschwor Richard Gölz: „Der Mann war ein verfolgter Jude. Wenn Sie ein Christ sind, dann dürfen Sie das nicht weitermelden.“ (Röhm/Thierfelder) Monate später, am 23. Dezember 1944, verhaftete die
Gestapo den mutigen Pfarrer. Er schickte diese auf eine falsche Fährte, indem er ihr eine irreführende Personenbeschreibung abgab und auch sonst falsche Angaben machte. Richard Gölz wurde danach
vom NS-Regime bis zum Ende der NS-Zeit im Konzentrationslager Welzheim festgehalten. Otto Mörike hierzu: „Da war ein Arzt aus Berlin dort, der hatte sich etwas zu unvorsichtig bewegt im Dorf und
wurde dann angezeigt. Und damit war natürlich der Fall erledigt. Die Juden kamen davon und er wanderte ins KZ.“ (Krause-Burger)
Owen
In Owen wirkte von 1935 bis 1943 Stadtpfarrer Ernst Rapp, der mit seiner Frau Maria Rapp, geborene Lang, Max Krakauer dort vom 28. September bis zum 4. Oktober 1943 versteckte. Max Krakauer, der
mit dem Fahrrad dorthin gelangte, schrieb zu Owen: „Owen galt als ein mit Gefolgsleuten Hitlers reich gesegneter Platz und stand unter der Führung eines Ortsgruppenleiters, der sehr von sich
reden machte. Ein Verlassen des Hauses oder gar ein Gang durch die Straße war hier ganz unmöglich. Umso herzlicher wurde ich dafür von Familie Rapp aufgenommen...“
Bempflingen
Der damals in Riederich stellvertretende Pfarrer Karl Jung und seine Frau Maria Jung, geborene Läpple, verbargen das Ehepaar Krakauer vom 30. Oktober bis zum 13. November 1944 in Bempflingen. Ein
Propagandaredner der NSDAP sagte währenddessen auf einer Versammlung in Bempflingen, „man müsse“, so Max Krakauer, „besonders die Pfarrhäuser im Auge behalten, denn nicht allzuweit weit von hier
habe man festgestellt, dass ein Pfarrer Juden verborgen habe.“ Daraufhin mussten Krakauers „so schnell wie möglich“ von der Pfarrfamilie dort fort. Doch ein neuer Schlafplatz war so schnell nicht
aufzutreiben, und so blieb das Ehepaar vorerst, „von trüben Gedanken und schwärzesten Vorstellungen gefangen“, wie Max Krakauer mitteilte.
Neuffen
Nachdem das Ehepaar Krakauer drei Nächte bei dem Dettinger Pfarrer Adolf Rittmann und seiner Frau Elisabeth gewesen war, brachte Adolf Rittmann die beiden aus dem Ermstal bis zur Neuffener Markung. In Neuffen im damaligen Land- und NSDAP-Parteikreis Nürtingen versteckten der evangelische Pfarrer Gotthold Hezel und seine Frau Karoline (Linchen), geborene Eisfelder, Max Krakauer vom 17. Dezember 1944 bis zum 20. Dezember 1944. Dies war auch hier deswegen möglich, „weil damals viele im Pfarrhaus aus- und eingingen, verköstigt wurden und auch dort übernachteten: ‚Ausgebombte‘ und andere. So fiel es nicht weiter auf, wenn sich für einige Tage zwei neue Gesichter unter die Neuffener mischten: Herr ‚Hans Ackermann‘ und Frau ‚Ines Ackermann‘“. Doch andererseits hielt sich im Pfarrhaus auch „ein Fünfzehnjähriger aus dem Rheinland“ auf, der dort Aufnahme gefunden hatte. Dieser hätte nach Ansicht von Hede Lempp, der Tochter von Karoline und Gotthold Hezel, „Verdächtiges umgehend weitergeleitet… Max Krakauer war damals sechsundfünzig Jahre alt“, seine Frau „Karoline zählte fünfzig Jahre … Pfarrer Hezel war damals vierundfünfzig Jahre alt, seine Frau fünfundvierzig.“ (Werner)
Die „sehr gläubige pietistische Berta Deck, geborene Harrer, damals neunundvierzig Jahre alt, nahm Frau Krakauer ebenfalls bis zum 20. Dezember 1944 auf. Sie war Inhaberin eines neben der Kirche gelegenen Samenladens und treue Kirchgängerin.
Berta Deck wurde am 24. Oktober 1899 in Nürtingen geboren. Dort ist sie auch verstorben, am 21.Januar 1973. Ihr Ehemann hieß Anton Deck (22.4.1900 - 27.5.1977).
Einen Tag nach dem Geburtstag Max Krakauers fuhr das Ehepaar Krakauer mit der voll besetzten ‚Tälesbahn’ schließlich nach Nürtingen und marschierten von dort in klirrender Kälte über Plochingen
nach Reichenbach/Fils, teils wurde es in einem Lastwagen mitgenommen. Die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel begingen Krakauers zusammen bei Familie Dipper.
Organisator, "Mentor" und "Freund": Martin Lörcher
Der junge Pfarrverweser und Vikar Martin Lörcher, jüngster Bruder der eingangs erwähnten Gertrud Mörike, suchte mit dem Fahrrad Unterkunftsmöglichkeiten für das Ehepaar Krakauer. Dadurch
organisierte er die „Pfarrhauskette“ in unserer Region maßgeblich mit. Dazu leistete er „materielle“ und „seelische Hilfe“, er zeigte „Humor“ und persiflierte die „brenzligsten“ Situationen. Auch
damit half er ihnen „durchzuhalten“, wie Max Krakauer nach Erscheinen ihres Buches ihm am 16. November 1948 auch im Namen seiner Frau dankbar in die Buchwidmung schrieb. Er bezeichnete Martin
Lörcher als ihren „Mentor“ und als "Freund". Gerade in der Zeit kurz vor Ende des NS-Regimes, in der die Passage durch die schnell wechselnden Stationen wegen stetig zunehmender Gefährlichkeit
immer nervenaufreibender und die Aufenthalte dadurch kürzer wurden, übernahm Martin Lörcher die gefährliche Tätigkeit der Koordination sicherer Unterkünfte für teils nur wenige Tage. Als
beispielsweise als Aufbäumen letzter Reserven von den NS-Machthabern, den großen und den kleinen in den Ortschaften, der „Volkssturm“ aufgestellt wurde, hätte auch Max Krakauer infolge seines
Alters diesem angehören müssen. Ein Versuch, das Ehepaar in jener Zeit zu Hoffnung zu ermutigen, war die von Theodor Dipper mitgeteilte Durchhalte-Stärkung, dass die letzten fünf Prozent des
Weges immer die härtesten seien. Max Krakauer schrieb hierzu: „Mit der Angst und der Verwirrung der Behörden steigerten sich zugleich ihre Wut und die Schärfe der Kontrollmaßnahmen. Das Ende des
Systems zeichnete sich jetzt auch für den Borniertesten deutlich sichtbar ab.“ Martin Lörcher war damals als Pfarrverweser in Urach und zumindest nach der NS-Zeit als Stadtpfarrer in Nürtingen
tätig. Aus diesen Gründen und wegen des Organisierens der Unterkünfte in unserem Raum zwischen Reutlingen und Neuffen sei er hier erwähnt. Max Krakauer: „Bei denkbar schlechtem Wetter, oft bei
Nacht, war er für uns unterwegs gewesen…“.
Der Schriftsteller Peter Härtling hatte Martin Lörcher nach der NS-Zeit in Nürtingen erlebt. Er erinnert an diesen beeindruckenden Menschen im Kontext des Suizids seiner Mutter Erika im Jahr
1946: „Das war ein Moment von unendlicher Fremde. Da kam ein Mann, der hatte einen Klumpfuß, schwer, groß, Martin Lörcher, der Pfarrer. Er sagte: ‚Das ist alles schlimm.‘ Und nahm mich in die
Arme. Das habe ich ihm nicht vergessen. Meine Schwester und ich waren elternlos und schutzlos.“
Martin Lörcher wurde in Oberboihingen geboren und ist dort auch gestorben und begraben.
Martin Lörcher und seine Frau Elisabeth standen nach Angaben von Susanne Fetzer und der Tochter Ulrike Lörcher-Lysko später in freundschaftlichen Kontakt mit Inge Krakauer. Ulrike Lörcher-Lysko:
"Immer wieder gab es Kontakt oder Besuch von Inge Stutzel, geb. Krakauer". Außerdem versuchte Martin Lörcher, die englische Übersetzung des Buches „Lichter im Dunkel“ zu veröffentlichen, was aber
nicht gelang. Inzwischen hat der Calwer Verlag diese englische Version als ebook auf den Markt gebracht.
Ulrike Lörcher-Lysko teilt im Jahr 2024 über ihren Vater mit: "Sehr betrübt hat ihn allerdings, dass nach dem Krieg so viele NSDAP-Mitglieder in wichtigen Positionen verblieben, vor allem in der
Justiz.
Eine Anfrage, ob er das Bundesverdienstkreuz, für dessen Verleihung er vorgeschlagen werden sollte, gegebenenfalls annehmen würde, lehnte er ab. Es war für ihn undenkbar dies von Bundespräsident
Karl Carstens, einem ehemaligen NSDAP-Mitglied, zu bekommen. Außerdem sah er seinen Beitrag als zu gering an."
Hildegard und Theodor Dipper
Der nach der NS-Zeit in Nürtingen von 1945 bis 1959 als Dekan tätige Pfarrer Theodor Dipper (geb.: 1903, gest: 1969) sei hier erwähnt, da er mit federführender Organisator der Pfarrhauskette und
ab April 1945 in Nürtingen tätig war. Zuvor war von August 1938 bis 1945 Pfarrer der Mauritiusgemeinde Reichenbach/Fils. Theodor Dipper und seine Frau Hildegard versteckten Max Krakauer etwa
dreieinhalb Wochen und Frau Krakauer zwei Wochen vom 21. Dezember 1944 bis 15. Januar 1945 im Pfarrhaus in Reichenbach an der Fils (außerhalb des damaligen Landkreises Nürtingen). Pfarrer
Dipper wurde mehrfach verhaftet, am 16. Dezember 1937 mit Redeverbot belegt, 1938 wurde er für 21 Tage ins Konzentrationslager Welzheim gesteckt und sein Pfarrhaus wurde überwacht. Im April 1945
wurde Theodor Dipper von seiner Pfarrei in Reichenbach nach Nürtingen versetzt und zum Dekan befördert. Im Jahr 1959 wechselte er nach Ludwigsburg. Der Staat Israel zeichnete das Ehepaar Dipper
im Jahr 2008 posthum als "Gerechte unter den Völkern" aus. Der „Theodor-Dipper-Platz“ und eine Gedenktafel vor der Kirche in Reichenbach erinnern dort seit November 2003 an Theodor Dipper und
seine Frau Hildegard.
Otto Emil Mörike und Gertrud Mörike
Auch der ehemalige (1935) 2. Kirchheimer Stadtpfarrer Otto Mörike (1897 – 1978) und seine Frau Gertrud Mörike, geborene Lörcher, unterstützten 1943 bis 1945 jüdische Flüchtlinge. Zuvor war Otto
Mörike durch eine von der SA aufgehetzten Menge schwer misshandelt worden. Außerdem war er zu zehn Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt worden und hatte im Kirchheimer Dekanat Rede- und
Aufenthaltsverbot erhalten. Auch er sei hier erwähnt, weil er Organisator der „Pfarrhauskette“ war und außerdem weil er in der NS-Zeit in Kirchheim unter Teck tätig war. Otto Mörike war zuvor in
Oberboihingen Vikar und hatte dort seine spätere Frau kennengelernt, die Pfarrerstochter Gertrud Lörcher. Im Jahr 1971 wurden Otto Mörike und Gertrud Mörike vom Staat Israel als
„Gerechte der Völker“ geehrt. Gertrud Mörike erinnerte an die Angst der Untergetauchten: „Bloß, was dieses Ehepaar Krakauer/Ackermann ausgestanden hat an Ängsten, das ist nicht zu sagen. Wenn da
bloß die Hausglocke getan hat, da fuhr die Frau zusammen mit einem spürbaren Ruck, und hat sich oft wieder aufs Klo geflüchtet und eine Zigarette geraucht, bis sie sich wieder gefasst hatte, vor
lauter Angst, es könnte die Gestapo oder... vorm Haus stehen.“ (Krause-Burger)
Befreiung
Das Ehepaar Krakauer erlebte am 21. April 1945 in Stetten im Remstal nach rund 800 Tagen des Verstecktwerdens die lange ersehnte Befreiung durch die amerikanischen Streitkräfte. Überglücklich
meldeten sie sich beim amerikanischen Kommandanten in Waiblingen, der ihnen zunächst nicht glaubte, dass sie als Juden überlebt hatten. Danach lebte das Paar in Waiblingen und ab dem Jahr 1950 in
Stuttgart. Sie waren Mitglied der dortigen jüdischen Gemeinde, der „Israelitischen Kultusgemeinschaft“, und mit der ebenfalls dort engagierenden jüdischen Familie Warscher befreundet. Max
Krakauer schrieb in einem Brief im Jahre 1947: „Ja wir sind froh, zu den Überlebenden zu gehören, leider ist die Zahl deutscher Juden, die das von sich sagen können, sehr sehr klein… Wir sind
sehr einsam geworden, denn wir haben hier in Deutschland keine Menschen, mit denen wir früher lebten u. das ist eine drückende Last, die immer größer wird, da man immer mehr Beweise erhält, wer
alles an Verwandten u. jahrzehntelangen Freunden nicht mehr auf unserer Erde weilt.“ (Krakauer). Karoline Krakauer wurde 77 Jahre alt, Max Krakauer erreichte ein Alter von 76 Jahren. Das
Ehepaar Krakauer fand auf dem Israelitischen Friedhof an der Ziegelbrennerstraße in Stuttgart seine letzte Ruhestätte.
Ihre Tochter Inge Lieselott Stutzel (1920 – 2000) überlebte in England, wohin sie im Januar 1939 geflüchtet war. Dort heiratete sie Sender Stutzel (1920 – 2016). Im Januar 1948 wanderte die
Familie Stutzel in die USA aus. Inge Stutzel starb im Alter von 79 Jahren in den USA. Ihr Grabstein steht in New York auf dem Mount Ararat Cemetery. Ihr 1942 in Manchester geborener Sohn Werner
Stutzel verstarb 1971.
Das Ehepaar Pineas wanderte nach ihrer Befreiung noch im selben Jahr in die Vereinigten Staaten aus. Dort sahen sie ihre drei Söhne wieder, die sich in den Jahren 1938 und 1939 nach
Palästina und Schottland geflüchtet hatten.
„Wir kommen wieder!“
1947 erhielt andernorts ein Frau, die in der NS-Zeit Juden versteckt hatte, einen Drohbrief:
„… Wenn Sie auch denken, Sie waren sehr schlau, dass Sie Juden während des Krieges versteckten, wir leben noch, solche Elemente wie Sie werden zur gegebenen Zeit zur Rechenschaft gezogen, für Sie
ist auch schon eine Kugel gegossen. Wir kommen wieder!“
Stille und weitgehend unbekannt gebliebene „Heldinnen und Helden“
Das Ehepaar Krakauer und Herr Pineas überlebten die NS-Verfolgung auch und wegen lokalen „stillen Heldinnen“ und „stillen Helden“, die damit Widerstand gegen die NS-Verfolgung und den
NS-Massenmord leisteten! Diese oftmals bescheidenen Menschen leisteten uneigennützig Hilfe. Sie verstießen hierbei gegen die damaligen Gesetze der Menschen. Woran orientierten sie sich
stattdessen? Was kann uns dies heute sagen? Wie kann auch an die bislang kaum geehrten lokalen „Lichter im Dunkel“ wie Berta Deck, Martha Hünlich, Ernst Rapp, Karl Jung, Paul und Erika Schempp,
Karoline und Gotthold Hezel aus dem damaligen Land- und NSDAP-Parteikreis Nürtingen und an Martin Lörcher noch mehr als in manchen bisherigen Veröffentlichungen erinnert werden, in denen zwei
Frauen lange Zeit meist nur als „Frau Deck“ und „Fräulein Hünlich“ inmitten einer langen Zeit der Stille kurz aufblitzten und manche Pfarrerfrau lange ungenannt blieb?
PS. Die Nürtinger Gedenkinitiative sucht weitere Erinnerungen, Fotos und Fakten zu den Genannten, vor allem zu Berta Deck in Neuffen, die bislang kaum Ehrung erfuhr, zu Maria und Ernst Rapp, Karl
und Maria Jung, zu Erika Schempp, Martin Lörcher und zu Martha Hünlich in Kirchheim, deren Tat lange zu denen der „vergessenen Frauen“ in Kirchheim gehörte!
Dies sind die bislang bekannten Namen der Helferinnen und Helfer für den damaligen Land- und NSDAP-Parteikreis Nürtingen: Berta Deck, Karoline und Gotthold Hezel, Martha
Hünlich, Ernst und Maria Rapp, Karl und Maria Jung, Erika und Paul Schempp, Eugen, Johanna und Ruth Stöffler, Martin Lörcher. Sie haben eine volle Welt erhalten!
Für wertvolle Hinweise danke ich Susanne Fetzer und Ulrike Lörcher-Lysko. Dem Calwer Verlag und Ulrike Lörcher-Lysko danke ich für Veröffentlichungsgenehmigungen.
Stand: 31. Januar 2024
Max Krakauer: "Lichter im Dunkel. Flucht und Rettung eines jüdischen Ehepaares im Dritten Reich", Originalausgabe bei Behrendt, Stuttgart 1947; neu hrsg. von Gerda Riehm und Jörg Thierfelder unter Mitarbeit von Susanne Fetzer im Calwer Verlag. Stuttgart 2007, ISBN 987-3-7668-4001-1, S. S. 25, 84–91, 93f., 130-136 (Krakauer)
Lights in Darkness: Flucht und Rettung eines jüdischen Ehepaares im Dritten Reich (Calwer Taschenbibliothek) (English Edition) Kindle Ausgabe (englischsprachiges e-book): https://www.calwer.com/lights-in-darkness.427349.94.htm
Manuel Werner: Cannstatt – Neuffen – New York. Das Schicksal einer jüdischen Familie in Württemberg. Mit den Lebenserinnerungen von Walter Marx. Nürtingen / Frickenhausen 2005, S. 167f.
(Werner)
Stöffler, Eugen. Stöffler, Johanna. Stöffler, Ruth. Akte 7924. In: Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher. Hrsg. von Daniel Fraenkel und Jakob Borut. Wallstein,
Göttingen 2005, S. 267
Hans-Joachim Hirrlinger: Ehrentitel für Theodor und Hildegard Dipper. Reichenbach: Yad Vashem zeichnet sie als „Gerechte unter den Völkern“ aus
Alemannia Judaica: "Lichter im Dunkeln". Die Flucht und die Rettung von Max und Karoline (Ines) Krakauer, online: https://www.alemannia-judaica.de/max_krakauer.htm
Alemannia Judaica: Reichenbach an der Fils (Kreis Esslingen). Spuren der jüdischen Geschichte, online: https://www.alemannia-judaica.de/reichenbach_theodor_dipper.htm
Gedenkstätte Stille Helden, online: https://www.gedenkstaette-stille-helden.de/stille-helden/einfuehrung und
https://www.gedenkstaette-stille-helden.de/stille-helden/biografien/biografie/detail-127?cHash=c20b1f46be3476230256d9b5829228c4 und
https://www.gedenkstaette-stille-helden.de/stille-helden/biografien/biografie/detail-26?cHash=722ecc1ed45bf7c7e64a255869768fa3 und
https://www.gedenkstaette-stille-helden.de/stille-helden/themen/befreiung/hilfe-durch-verfolgte
„Viele waren bereit, zu helfen“, Teckbote, 10.11.2019
Autorenteam des Technischen Gymnasiums Nagold: „Gerechte unter den Völkern“. Die stillen Retter untergetauchter Juden im Nordschwarzwald und im Oberen Gäu, online:
https://kz-gedenkstaette-hailfingen-tailfingen.de/pdf/kzht.v.ve_gerecht_e.pdf
Hedwig Gafga und Nils Husmann: Wann hört es auf? Nie. Ein Interview., www.chrismon.de, 27.11.2016, online: https://www.pfarrbriefservice.de/file/wann-hoert-es-auf-nie
Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart: Otto und Gertrud Mörike erinnern sich 1978 an ihre Erlebnisse mit dem Ehepaar Krakauer - Interview mit Sybille Krause-Burger, (Auszüge
aus dem Transskript des Interviews mit Sybille Krause-Burger in: Gertrud und Otto Mörike. Einsatz für die Gerechtigkeit. Interne Familienchronik. Zusammengestellt von Martin Lörcher, o. J.)
online:
https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/landeskunde-landesgeschichte/module/epochen/zeitgeschichte/ns/widerstand/moerike/ab5.pdf
(Das Interview mit Sybille Krause-Burger ist im Artikeltext abgekürzt mit: Krause-Burger)
Steffen Seischab: Ein mutiger Christ und bedeutender Theologe. Evangelische Freiheit und kirchliche Ordnung waren dem Nürtinger Dekan Theodor Dipper zeitlebens ein Anliegen, Nürtinger Zeitung vom
15.12.2012
Die vergessenen Frauen von Kirchheim, Teckbote vom 14. April 2016
Andrea Barner: Mahnendes Gedenken an die Reichspogromnacht, Teckbote vom 11. November 2019, online:
https://www.ebiwes.de/fileadmin/mediapool/gemeinden/E_bildungswerkimlkesslingen/Downloads/2019/2019-11-11Gedenkstunde_Artikel_Teckbote.pdf (Barner)
Fluchtroute Süd: Die Helfer, online: https://evangelischer-widerstand.de/html/view.php?type=dokument&id=356
"Lichter im Dunkel“- Flucht und Rettung 1943-45, in: Jusi-Blättle, online: https://www.kohlberg.de/fileadmin/Dateien/Webseite/Dateien/Jusiblaettle/2023/Jusibl%C3%A4ttle_KW_44.pdf
Sie halfen Juden bei der Flucht. Ab 1943 organisierten Theodor Dipper und andere die württembergische Pfarrhauskette, EKD Württemberg, 04.11.2019, online:
https://www.elk-wue.de/04112019-das-netz-der-pfarrhauskette
Kai Müller: Eine Dipper-Straße für Nürtingen? Nürtinger Zeitung vom 16. November 2023
Familie Krakauer, in: evangelischer-widerstand.de, online: https://evangelischer-widerstand.de/html/view.php?type=dokument&id=340
Inge Lieselott Krakauer Stutzel, Find a Grave, online: https://de.findagrave.com/memorial/114589669/inge-lieselott-stutzel
Jörg Thierfelder: Johanna und Eugen Stöffler: Im Köngener Pfarrhaus war Platz für alle, online:
https://www.ev-kirche-esslingen.de/ueber-uns/unsere-geschichte/serie-kirchenleute/johanna-und-eugen-stoeffler/
Susanne Fetzer: Versteckt in aller Öffentlichkeit. Ein in Hindenburg geborener Jude überlebt das Dritte Reich, in: Hindenburger Heimatbrief, online:
https://web.archive.org/web/20150109234531/http://www.oberschlesien-aktuell.de/presse/presse/heimatbrief/080225.pdf
Schempp, Paul, online: https://www.leo-bw.de/web/guest/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/118754521/biografie
Zeugnisse zivilen Mutes – Solidarität mit verfolgten Juden, online: https://de.evangelischer-widerstand.de/html/view.php?type=dokument&id=189
Eberhard Röhm, Jörg Thierfelder: Juden-Christen-Deutsche. Band 4/1: Vernichtet 1941–1945. Calwer Verlag, Stuttgart 2004, S. 182 – 204, online:
https://ulis-buecherecke.ch/Neue%20Eintr%C3%A4ge%202021/juden_christen_deutsche.pdf
Hermann Pineas Collection, online: https://archive.org/details/hermannpineasf001/page/n1/mode/2up
Richard Gölz – Vom evangelischen Pfarrer zum orthodoxen Priester, online:
https://archive.ph/20130211125417/http://www.elk-wue.de/glauben/gedenktage/gedenktage-2012/goelz-richard/#selection-1597.0-1597.64
Dorothee Däschle: Entschlossenes Handeln in schwieriger Zeit. Julius von Jan und Ernst Rapp – zwei mutige Pfarrer im Lenninger Tal, in:
https://www.evkirche-owen.de/storage/app/media/uploaded-files/2020-4%20Homepage.pdf
Neuerer Aktenbestand ab 1810: Aktenhauptgruppe 2: Schulwesen, Nebenpersonalakten der Stadt Ulm über die Lehrkräfte an Ulmer Schulen, B 206/2 Nr. 04 , Stadtarchiv Ulm: „Nr. 284 Hünlich, Marta,
1944 an die Frauenarbeitsschule Ulm, 1945 nach Kirchheim/T“
E-Mails von Susanne Fetzer vom 17. und vom 21. November 2023 sowie vom 31. Janaur 2024
http://alemannia-judaica.de/max_krakauer.htm
Grabstein von Max und Karoline Krakauer
Hinweise von Ulrike Lörcher-Lysko vom 23. Januar 2024
Mischna, Traktat Sanhedrin, 4.5 (Zitat ganz oben)
Fürs Gegenlesen danke ich Anne Schaude, Stefan Kneser und Susanne Fetzer
Fotos:
Max und Karoline Krakauer, 1. Januar 1947, Quelle: Calwer Verlag / EMH, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Max_und_Karoline_Krakauer_1947.jpg?uselang=de#Lizenz, unbekannter Autor, kein
lebender Nachfolger bekannt, Werk älter als 70 Jahre, nach der Berner Konvention und den Gesetzen vieler Länder gilt dieses Werk nach der Auslegung auf Wikimedia Commons daher als gemeinfrei.
Martha Hünlich, 1952 (mit freundlicher Genehmigung des Calwer Verlags)
Haus Paradiesstraße 16 in Kirchheim, Foto: Manuel Werner
Pfarrer Gotthold Hezel, Neuffen, Oktober 1943, aus: Werner: 167
Pfarrhaus in Neuffen, Versteck von Max Krakauer vom 17. Dezember 1944 bis zum 20.12.1944, aus: Werner: 168
Martin Lörcher, zwischen 1946 und 1954, Foto: Calwer Verlag,mit freundlicher Genehmigung von Ulrike Lörcher-Lysko