"Missliebige", die örtlichen NS-Akteuren nicht ins Bild passten, wurden mitunter unter fadenscheinigen Gründen entlassen, wie Sofie Blind.
Auch diverse Angehörige fielen oft unter "Sippenhaft" und wurden ebenfalls ausgegrenzt.
Teils werden Nachkommen von einigen Nürtinger NS-Opfern, die als "Asoziale" diffamiert, verfolgt und ermordet wurden, auch heute noch von Nürtingern deswegen "gehänselt", auch wenn dieses Verhalten unfassbar ist..
Deswegen wird andere Schicksale als die bereits Präsentierten von uns derzeit nicht hier dargestellt.
*
Ein Beispiel für die so genannte "Asozialen-Aktion" aus Frickenhausen ist Heinrich Wolff, der - von den Behörden als "Jude" eingestuft - von Verfolgungsmaßnahmen aus dem Oberamt bzw. Kreis, später Landkreis, und Parteikreis Nürtingen betroffen war. Sein Schicksal wird in der Unterseite "Ermordet: Heinrich Wolff" und "Halbjüdische Schülerin" dargestellt. Diese Ausnahme erfolgt deswegen, weil seinen Nachkommen respektvoll begegnet wird, sie - bis auf eine Ausnahme, von einer Frau aus Nürtingen - nicht auch noch negative Verhaltensweisen erfahren müssen. Vor dem Dritten Reich war Heinrich Wolff ein angesehener Bürger Frickenhausens gewesen.
Auch viele Sinti wurden im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ verfolgt, in Konzentrationslager verschleppt, der Kategorie "Arbeitszwang, Reich" zugeordnet, und als so genannte "Asoziale" mit den "Schwarzen Winkel" gekennzeichnet. In Wirklichkeit waren sie rassisch verfolgt und oft war ihr vorheriger Lebenserwerb vorher zum Beispiel durch den Festsetzungserlass oder durch Abnahme und Vernichtung von Instrumenten, nicht erteilte Wandergewerbescheine, usw. zerschlagen worden.
So wurde auch der in Nürtingen geborene Anton Köhler von den Nazis als "Zigeuner" bzw. "Zigeunermischling" und aus diesem Grund als "asozial" und "kriminell" eingestuft. Bei seiner Ermordung in Auschwitz-Birkenau war er elf Jahre alt. Er hat sich aber nicht kriminell verhalten, NS-Wissenschaftler lehrten, dass bei "Zigeunermischlingen" asoziale und kriminelle Anlangen vererbt werden und dass sie minderwertig und "artfremd" seien. Dass er Sinto war und zu jung für schwere Zwangsarbeit, war deswegen das Todesurteil für Anton Köhler.
Literaturtipp:
Verfolgung "Asozialer":
Thematisch passende Beiträge innerhalb unserer Website sind oben intern verlinkt!
Bildlizenzen:
Die Grafik auf dieser Unterseite, die mit einer Creative Commons Linzenz attributiert ist, ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert, kurz.
Alle Fotos, bei denen Fotograf oder andere Rechteinhaber angegeben sind, und die nicht einer Creative Commons-Lizenz unterliegen oder in public domain sind, sind anders urheberrechtlich geschützt, alle Rechte vorbehalten!.
Daneben gibt es einige Fotos und Abbildungen, die eine Wikimedia Commons-Lizenz haben (Creative Commons Lizenz). Hierfür sind wir nicht die Rechteinhaber. Sie dürfen unter gewissen Bedingungen von jedem verwendet werden. Die bei den Fotos angegebenen Lizenzen werden über diese Links genauer erklärt: eine CC-BY-SA-Lizenz ist z.B. die Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany oder Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported. Genaueres zur Lizenzierung siehe hier.