Der Nürtinger "Wächter der Erinnerung" entstand im Rahmen des Projektes Odyssey.
Jakob Fuchs von unserer Gedenkinitiative nannte dies „das Wunder von Nürtingen“.
Geschlossen beschloss der Gemeinderat sowohl die Unterstützung des Projekts Odyssey als auch den von unserer Gedenkinitiative geplanten „Denk-Ort“.
„Wir haben Opfer und Leidtragende von Nürtingen dokumentiert“, so Jakob Fuchs, „und wollen, dass nicht nur Eingeweihten der Stadtgeschichte diese Schicksale bekannt werden, sondern der breiten Öffentlichkeit.
Dazu haben wir auch ein pädagogisches Anliegen“.
Weiter stellte Jakob Fuchs klar: „Die Zeit ist jetzt reif, offen mit dieser Geschichte umzugehen und daraus zu lernen.“
So wurde Robert Koenig von der Stadt nach Nürtingen geholt. Eine Woche vor der Enthüllung wählte er den Sinto Anton Köhler, stellvertretend für die anderen NS-Opfer. Auch das Rahmenprogramm thematisiert Nürtinger Beispiele. Die Figurengruppen verbildlichen Flucht, Vertreibung, Entwurzelung, Heimatlosigkeit, Zwangsarbeit und Verfolgung im Dritten Reich, aber auch individuelle Schicksale von Menschen, von Erniedrigten. Zugleich stehen die Figuren für heutige Erfahrungen von Migration und Flucht.
Genau diesen Bogen vom Vergangenen ins Heute spannt auch das umfangreiche Rahmenprogramm (PDF, 2,93 MB), das die Projektgruppe für Juli bis Ende September geplant hat. So bieten Mitglieder der Gedenkinitiative Nürtingen und die Leiterin des Stadtmuseums Info-Touren an. Dort werden Nürtinger Beispiele vorgestellt, darunter hiesige NS-Opfer.
Mit 44 Holzskulpturen, die um zweieinhalb Meter hoch sind, hat Robert Koenig bereits zuvor „Wächter der Erinnerung“ geschaffen. Mitte Juli 2015 kamen diese Exponate nach Nürtingen. Dort schuf der Künstler aus Eiche den in Nürtingen verbleibenden Wächter der Erinnerung, Anton Köhler, eine Kopie dessen aus Pappelholz geht dann als 45. "Wächter der Erinnerung" mit den anderen Figuren auf die Reise. Bei dieser Odyssey werden weitere Skulpturen entstehen.
Zugleich stehen die Figuren für heutige Erfahrungen von Migration und Flucht. Wie der Denk Ort wirft Odyssey einen Blick in die Vergangenheit, aber auch in die Gegenwart. Ein Beispiel sind heutige Flüchtlinge. So gibt es ein Erzählcafé, bei dem auch Flüchtlinge und Migranten beteiligt sind und Flüchtlingskinder enthüllten die Holzfigur von Anton Köhler.
Genau diesen Bogen vom Vergangenen ins Heute spannt auch das umfangreiche Rahmenprogramm, das die Projektgruppe "Odyssey" für Juli bis Ende September geplant hat.
So bieten Mitglieder der Gedenkinitiative Nürtingen und die Leiterin des Stadtmuseums Info-Touren an. Dort werden Nürtinger Beispiele vorgestellt, darunter hiesige NS-Opfer.
Standorte der Holzfiguren sind die Stadtkirche am Kirchturmaufstieg, die Verkehrsinsel und das Neckarufer bei der Stadtbrücke sowie der Vorplatz der Stadtmuseums in der Wörthstraße.
Odyssey: Foto-Untertitel, Fotos Anne Schaude
Foto 1, obere Reihe links
Mitte: Figur 25, Ulme, England, 2006
rechts: Figur 3, Zedernholz, England, 1996
Foto 2, obere Reihe Mitte
Figur 3, Zedernholz, England, 1996
Foto 3, obere Reihe rechts
links: Figur 17, Linde, Polen, 1998
Mitte: Figur 22, Linde, Polen, 2001
rechts: Figur 36, Eiche, England, 2010
Foto 4, mittlere Reihe, links
Figur 19, Linde, Polen, 2001
Foto 5, mittlere Reihe, Mitte
Figur 42, Linde, D-Leutkirch, 2013: Lilo Gollowitsch
Foto 6, mittlere Reihe, rechts
links: Figur 2, Zedernholz, England, 1996
Mitte: Figur 35, Pappel, England, 2009
rechts: Figur 4, Linde, Polen, 1997
Foto 7, untere Reihe, links
links: Figur 2, Zedernholz, England, 1996
rechts: Figur 4, Linde, Polen, 1997
Foto 8, untere Reihe, Mitte
Figur 31, Eiche, England, 2007
Foto 9, untere Reihe, rechts
links: Figur 17, Linde, Polen, 1998
rechts: Figur 22, Linde, Polen, 2001
Text und Fotos: Manuel Werner (3), Foto der Figurengruppe: Robert Koenig (1), Fotos anderer Odyssey-Figuren in der Bildergalerie: Anne Schaude (7)