Sinti und Roma - ausgewählte Literatur zum Selbststudium

bearbeitet von Michaela Saliari und Manuel Werner, Nürtingen

Büchertisch zum Thema "Sinti und Roma" in der Stadtbücherei Nürtingen. Foto: Manuel Werner, 15. Juni 2013, mit freundl. Genehmigung d. Stadtbücherei Nürtingen
Büchertisch zum Thema "Sinti und Roma" in der Stadtbücherei Nürtingen. Foto: Manuel Werner, 15. Juni 2013

Nationalsozialismus

  • Awosusi, Anita / Pflock, Andreas – Sinti und Roma im KZ Natzweiler-Struthof. Anregungen für einen Gedenkstättenbesuch. Heidelberg 2006.
  • Batian, Till – Sinti und Roma im Dritten Reich. Geschichte einer Verfolgung. München 2001.
  • Krausnick, Michael – Wo sind sie hingekommen? Der unterschlagene Völkermord an den Sinti und Roma. Gerlingen 1995.
  • Luchterhand, Martin – Der Weg nach Birkenau. Entstehung und Verlauf der nationalsozialistischen Verfolgung der „Zigeuner". Lübeck 2000.
  • Rose, Romani (Hg.) – Den Rauch hatten wir täglich vor Augen; der NS-Völkermord an Sinti und Roma. Heidelberg 1999.
  • Zimmermann, Michael – Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische Lösung der Zigeunerfrage. Hamburg 1996.
  • Zimmermann, Michael (Hg.) – Zwischen Erziehung und Vernichtung. Zigeunerpolitik und Zigeunerforschung im Europa des 20. Jahrhunderts, Beiträge zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft 3. Stuttgart 2007.

 

Nationalsozialismus – Baden-Württemberg / Stuttgart

  • Faber, Jochen – Adolf Scheufele. Der „Sachbearbeiter für Zigeunerfragen" in: Stuttgarter NS-Täter. Hg. Abmayr, Hermann G., Stuttgart 2009.
  • Janker, Stephan M. – Die Geschwister Kurz – vier Stuttgarter Sinti-Kinder: Aus der Fürsorge in die Vernichtung in: Stuttgarter Stolpersteine – Spuren vergessener Nachbarn. Hg. Harald Stingele und Die AnStifter.
  • Kiderlen, Dorothea – „Duesch halt fescht d’ Zähn’ zammabeißa ..." – Verfolgung und Vernichtung der Ravensburger Sinti, in: Ravensburg im Dritten Reich, Kommentar: vorbildlich gemacht! Sollte zur verbreiteten Lektüre werden.
  • Kneher, Brigitte – Das Schicksal einer Kirchheimer Zigeunerfamilie im Dritten Reich, in: Stadt Kirchheim unter Teck, Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Band 19, 1995. Hg. Stadtarchiv Kirchheim unter Teck, Kommentar: Gut gemacht, in enger Abstimmung mit dort lebenden Nachfahren! Viele dokumentarische Abbildungen! Eine Grundlagenarbeit für Kirchheim u. T..
  • Ostertag, Roland (Hg) – Zeichen der Erinnerung. Gedenkstätte im Stuttgarter Nordbahnhof für die aus Stuttgart, Württemberg und Hohenzollern deportierten Menschen jüdischen Glaubens, Sinti und Roma. Stuttgart 2009.

 

Nachkriegsgeschichte

  • Arbeitskreis Sinti/Roma und Kirchen (Hg.) – Deutsche Sinti und Roma. Stuttgart 2003.
  • Gilsenbach, Reimar – Oh Django, sing deinen Zorn. Sinti und Roma unter den Deutschen. Berlin 1993.
  • Strauß, Daniel – Studie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma. Dokumentation und Forschungsbericht. Marburg 2011.
  • Zimmermann, Michael – Nach dem Genozid: Zigeunerpolitik in der Bundesrepublik. In: Jahrbuch des Vereins Gegen Vergessen für Demokratie, Bd. 2/1998, S. 152-169.

 

Nachkriegsgeschichte außerhalb Deutschlands

  • Gauß, Karl-Markus – Die Hundeesser von Svinia. München 2006.
  • Fonseca, Isabel – Begrabt mich aufrecht. Auf den Spuren der Zigeuner. München 1996, Kommentar: Isabel Fonseca beschreibt aus eigenem Erleben die jetzige Lebensweise und Situation hauptsächlich der Roma (Albanien, Slowakei, Rumänien, ...), auch Art und Gründe der Einreise rumänischer Roma nach Deutschland in den 90er-Jahren.
  • Mappes-Niediek, Norbert – Arme Roma, böse Zigeuner. Was an den Vorurteilen über die Zuwanderer stimmt. Berlin 2012, Kommentar: gute Analyse, sine ira et studio.

 

Biographien und Selbstzeugnisse von Menschen mit Antiziganismuserfahrung

  • Franz, Philomena – Zwischen Liebe und Hass. Ein Zigeunerleben. Freiburg-Basel-Wien 1985, Kommentar: Ihr vorhergehendes Buch mit Sinti-Märchen war das erste Buch, das eine Sintiza geschrieben hat, in diesem hier hat sie ihre Geschichte und ihr Leid und das der Ethnie "auf Knien" niedergeschrieben, sehr empfehlenswert!
  • Höllenreiner, Hugo; Tuckermann, Anja – „Denk nicht, wir bleiben hier!" Der Lebensweg des Sinto Hugo Höllenreiner. München-Wien 2005.
  • Krausnick, Michael (Hg.) – „Da wollten wir frei sein!“ Eine Sinti-Familie erzählt. Weinheim 1983, Kommentar: Schilderungen und Erlebnisberichte von Hildegard Lagrenne, Elisabeth Kreutz, Friedrich Kreutz und Bernhardt Steinbach, mit Aufnahmen aus Familienalben. Aus der Vorbemerkung: „Dieses Buch wurde nicht geschrieben, sondern mündlich erzählt. Der Leser ist eingeladen, bei einer Sinti-Familie zu Gast zu sein und zu erfahren, was deutsche „Zigeuner", wohnhaft in Mannheim und Umgebung, über sich, ihr Schicksal und über uns zu sagen haben...", sehr empfehlenswert, wie die meisten Bücher, die ohne Bevormundung die Betroffenen selbst zu Wort kommen lassen. 
  • Krausnick, Michael – Auf Wiedersehen im Himmel. Die Geschichte der Angela Reinhardt. Würzburg 2005, Kommentar: ausgezeichnet! Sollte zur Pflichtlektüre in Schulen werden.
  • Mettbach, Anna – „Wer wird die nächste sein?" Die Leidensgeschichte einer Sintezza, die Auschwitz überlebte. Frankfurt 1999.
  • Reinhardt, Lolo – Überwintern. Jugenderinnerungen eines schwäbischen Zigeuners. Ergänzt von seiner Schwester Märza Winter. Mit einer Erzählung von Richard Scherer, Hg. Monika Döppert. Gerlingen 1998, Kommentar: Ein hervorragendes Buch, das autenthische Lebens-Erinnerungen von Lolo Reinhardt und Märza Winter, geborene Reinhardt vermittelt. Bewegend die Schilderungen, wie die Kinder von Burladinger Polizisten jeweils misshandelt wurden, wie sie auf Geheiß ihres Vaters jedes Mal tief in die Wälder zwischen Herrmannsdorf und Benzingen flüchteten, wenn sie von den NS-Größen Hechingens oder von Stuttgarter SA abgeholt werden sollten, die dann feige den Vater zusammenschlugen, wie die Verwandten nach und nach erfasst und in die Ermordung verfrachtet wurden, aber auch wie manche Bauern den Kindern halfen, wie auch nach der Befreiung durch französische Soldaten das Leid so schnell nicht vorbei war... Bewegend aber auch, wiie Pfarrer Biener und so genannte einfache Bauern gehollfen haben,
  • Rosenberg, Marianne – Kokolores. Autobiografie. Berlin 2006.
  • Rosenberg, Otto – Das Brennglas. Aufgezeichnet von Ulrich Enzensberger. Frankfurt am Main 1998, Kommentar: Die bewegende Lebensgeschichte des Berliner Sinto (Jahrgang 1927), der als Kind und Jugendlicher den in stetig sich steigernder Intensität wütenden Terror der Nazi-Herrschaft überlebte. Anfangs war die mörderische Bedrohung kaschiert durch die für den Mord-Plan des NS-Regimes Daten sammelnde Mitarbeiterin, darauf folgten Arbeitslager und KZ’s mit schlimmen Erlebnissen. Der überlebende Otto Rosenberg erinnert sich. Sehr beeindruckender Erlebnis-Bericht.
  • Stojka, Ceija – Träume ich, dass ich lebe? Befreit aus Bergen-Belsen. Wien 2005.
  • Stojka, Ceija – Wir leben im Verborgenen. Erinnerungen einer Rom-Zigeunerin. Wien 1988.
  • Strauß, Daniel (Hg.) – „...weggekommen". Berichte und Zeugnisse von Sinti, die die NS-Verfolgung überlebt haben. Heidelberg 2000.
  • Tuckermann, Anja – Muscha: Ein Sinti-Kind im Dritten Reich. Berlin 2002, zum Inhalt: Als Josef 1939 in die Schule kommt, wird er von den anderen geschlagen und ausgestoßen. Doch auch nicht seine Eltern wollen ihm sagen, warum...
  • Tuckermann, Anja – Mano. Der Junge, der nicht wusste, wo er war. München 2008, zum Inhalt: Die Geschichte des Sintijungen Mano, das das KZ und den Todesmarsch überlebt, in Frankreich als gerade Elfjähriger strandet und von seinen Eltern verzweifelt gesucht wird.

 

Materialien und Arbeitshilfen zu Antiziganismus

  • Bartels, Alexandra / von Borcke, Tobias / End, Markus / Friedrich, Anna (Hg.) – Antiziganistische Zustände 2. Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse. Münster 2013, Kommentar: Absolut empfehlenswert! Ausschnitt der Zusammenfassung auf der Buchrückseite: „In den letzten Jahren haben sich Medien, Wissenschaft und Politik vermehrt mit dem Thema Antiziganismus beschäftigt. Die Auseinandersetzung bleibt jedoch häufig oberflächlich und ist nicht selten durch stereotype Wahrnehmungen geprägt. Gerade Letzteres führt immer wieder dazu, dass die Verantwortung für die in vielen Fällen äußerst schwierige Lage der von Antiziganismus betroffenen Menschen bei diesen selbst gesucht wird, statt bei der Mehrheitsgesellschaft, von der Diskriminierung und Verfolgung ausgehen.“ – Im Anhang ist eine umfangreiche, über 40-seitige Bibliografie zu finden.
  • Bogdal, Klaus-Michael – Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung. Berlin 2011. Kommentar (Quelle: www.mdr.de): Klaus-Michael Bogdal wurde am 13. März 2013 für dieses Werk mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Mehr als 20 Jahre arbeitete Bogdal an seiner Studie, bis 2011 sein Buch bei Suhrkamp erschien. Darin dokumentiert er nun sechs Jahrhunderte andauernder Verfolgung und Ausgrenzung von Sinti und Roma in Europa. So zeigt er, wie sie mangels einer eigenen Schriftkultur über Jahrhunderte den Deutungen der anderen unterworfen waren und das sich immer mehr verfestigende Vorurteil gegen sie allmählich ins kollektive Bewusstsein einging. Anlass für seine Forschungen waren die Ausschreitungen gegen ein Asylbewerberheim im August 1992 in Rostock-Lichtenhagen, als er eine 16-jährige Beteiligte sagen hörte, wären Zigeuner verbrannt, hätte es sie nicht gestört, Vietnamesen schon, aber Sinti und Roma nicht. "Über das Humane und die humanisierende Wirkung der Kunst reden wir gerne und mit einer gewissen Selbstzufriedenheit, wo immer Autoren, Kritiker und Leser zusammenkommen. Ich hingegen wollte etwas sichtbar machen, das ich das 'böse Gedächtnis' der Gesellschaft genannt habe." (Klaus-Michael Bogdal in seiner Dankrede).
  • End, Markus – Gutachten Antiziganismus. Zum Stand der Forschung und der Gegenstrategien. Hg. Strauss, Daniel, RomnoKher Mannheim 2013. - Kommentar: Ausgezeichnet!
  • End, Markus / Herold, Kathrin / Robel, Yvonne (Hg.) – Antiziganistische Zustände. Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments. Münster 2009.
  • Engbring-Romang, Udo / Solms, Wilhelm (Hg.) – Beiträge zur Antiziganismusforschung Band 3 –„Diebstahl im Blick“? Zur Kriminalisierung der „Zigeuner". ISBN 3-9808800-6-0.
  • Engbring-Romang,  Udo / Strauß, Daniel (Hg.) – Beiträge zur Antiziganismusforschung Band 1 – Aufklärung und Antiziganismus.ISBN 3-9808800-1-0. 
  • Haupt, Gernot – Antiziganismus und Religion. Elemente einer Theologie der Roma-Befreiung. Wien 2009.
  • Jonuz, Elizabeta – Stigma Ethnizität. Wie zugewanderte Romafamilien der Ethnisierungsfalle begegnen. Opladen & Farmington Hills MI 2009. Kommentar: „Noch immer wird die Minderheit der Roma in Deutschland mit massiver Diskriminierung konfrontiert. Die Studie der Sozialwissenschaftlerin Elizabeta Jonuz arbeitet zum einen die Ursachen dieser Diskriminierung heraus. Zum anderen dokumentiert sie mittels einer Generationen übergreifenden Untersuchung aber auch, dass es vielen Angehörigen der sogenannten Gastarbeiterroma aus dem ehemaligen Jugoslawien gegen alle Widerstände gelungen ist, in der bundesdeutschen Gesellschaft aufzusteigen und sich sozial zu etablieren“ (Zusammenfassung Buchdeckel hinten).
  • Kalkuhl, Christina / Solms, Wilhelm (Hg.) – Beiträge zur Antiziganismusforschung Band 2 – Antiziganismus heute. ISBN 3-9808800-2-8.  
  • Peritore, Silvio / Reuter, Frank (Hg.) – Inszenierung des Fremden. Fotografische Darstellung von Sinti und Roma im Kontext der historischen Bildforschung. Heidelberg 2011.
  • Solms, Wilhelm – Beiträge zur Antiziganismusforschung Band 4 –, „Kulturloses Volk“? Berichte über „Zigeuner“ und Selbstzeugnisse von Sinti und Roma. ISBN 3-9808800-8-7.  
  • Stoijka, Ceija – Reisende auf dieser Welt. Wien 1992.
  • Zentralrat Deutscher Sinti und Roma (Hg.) – Gleichberechtigte Teilhabe für Sinti und Roma in Deutschland. Rahmenstrategie der Europäischen Union für die Verbesserung der Lage von Roma in Europa, Schriftenreihe des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Band 7., Heidelberg  2012. Dokumentation einer Veranstaltung im Gesprächskreis  ‚Minderheiten’ beim Innenausschuss des Deutschen Bundestages am 26. Oktober 2011 in Berlin, dt./engl.

 

Jugendliteratur

  • Hackl, Erich – Abschied von Sidonie. Zürich 1989.
  • Krausnick, Michael – Auf Wiedersehen im Himmel. Die Geschichte der Angela Reinhardt. Würzburg 2005, Kommentar: ausgezeichnet! Sollte zur Pflichtlektüre in Schulen werden.
  • Krausnick, Michail / Ruegenberg, Lukas – Elses Geschichte. Ein Mädchen überlebt Auschwitz. Düsseldorf 2007.
  • Tuckermann, Anja – Muscha: Ein Sinti-Kind im Dritten Reich. Berlin 2002, zum Inhalt: Als Josef 1939 in die Schule kommt, wird er von den anderen geschlagen und ausgestoßen. Doch auch nicht seine Eltern wollen ihm sagen, warum...
  • Tuckermann, Anja – Mano. Der Junge, der nicht wusste, wo er war. München 2008, zum Inhalt.: Die Geschichte des Sintijungen Mano, das das KZ und den Todesmarsch überlebt, in Frankreich als gerade Elfjähriger strandet und von seinen Eltern verzweifelt gesucht wird.
  • Wedding, Alex – Ede und Unku. Berlin 2005.

 

Pädagogische Materialien für den Unterricht

  • Alte Feuerwache e.V., Jugendbildungsstätte Kaubstraße (Hg.) – Methodenhandbuch zum Thema Antiziganismus für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit. Münster 2012.
  • Baumhauer, Ursula (Hg.) – Abschied von Sidonie. Materialien zu einem Buch und seiner Geschichte. Zürich 2000. 
  • Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma – Elses Geschichte – Themen und Materialien für eine Behandlung im Unterricht. Heidelberg 2010, kostenloser Download (PDF) unter http://www.elses-geschichte.de/buch/assets/download/themen_materialien.pdf. „Die Materialien ergänzen das Buch „Elses Geschichte“, in dem der Autor Michail Krausnick die Überlebensgeschichte von Else Schmid schildert, die im Alter von acht Jahren von Polizeibeamten bei ihren Eltern abgeholt und nach Auschwitz Birkenau abgeholt und nach Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Sie überlebt durch die Hilfe einer Frau, die sich im Lager um sie kümmert. Das Material ist geeignet, über die Identifikation mit Else auch jüngere Schüler_innen die Themenbereiche Antiziganismus und insbesondere die nationalsozialistische Verfolgung von Sinti_ze und Rom_nja nahe zu bringen.“, aus: Antiziganistische Zustände 2, S. 351.
  • Fischer, RosemarieKrapp, GüntherErich Hakl, Abschied von Sidonie: Lehrerheft, Unterrichtsbausteine, Materialien. Rot an der Rot 1998.
  • Fischer, RosemarieKrapp, GüntherErich Hackl, Abschied von Sidonie: Schülerarbeitsheft. Rot an der Rot 2002.
  • Hackl, Erich – Abschied von Sidonie. Zürich 1989.
  • Hoffmann-Richter, Andreas – Antiziganismus und Alltagsrassismus – Eine Ergänzung zu den Unterrichtsideen für den Religionsunterricht Kl. 9/10. Stuttgart 2007, kostenloser Download (PDF) unter http://www.calwer.com.
  • Landesinstitut für Erziehung und Unterricht (Hg.) – Antiziganismus: Geschichte und Gegenwart deutscher Sinti und Roma. Anregungen für den Unterricht. Stuttgart 2002
  • Landeszentrale für politische Bildung (LpB) - „Zwischen Romantisierung und Rassismus“. Sinti und Roma – 600 Jahre in Deutschland, (Reihe Bausteine), 1998, kostenloser Download (PDF) unter http://www.lpb-bw.de/publikationen/sinti/sinti.htm. 
  • Pastoor, Ulrike / Wrochem, Oliver (Hg.) – NS-Geschichte, Institutionen, Menschenrechte. Bildungsmaterialien zu Polizei, Verwaltung und Justiz. Berlin 2012. 
  • Voit, Friedrich – „Das ist passiert. Wir haben es geschehen lassen.“ Zu Erich Hackls Erzählung Abschied von Sidonie. In: Der Deutschunterricht, Jg. 52/2000, H. 6, S. 66-76.

 

Romane

Sämtliche Romane von Matéo Maximoff (Vater Kalderasch, Mutter Sintiza/Manouche, eine Cousine von Django Reinhardt), dem ersten und grundlegend bedeutenden Roma-Schriftsteller, sind uneingeschränkt empfehlenswert, ja großartig! Wenn ein Werk im Jahr 1954 oder 1967 veröffentlicht wurde, kann es natürlich vom Übersetzer und Verleger her nicht die heute gewünschte Begrifflichkeit aufweisen, da hätten Verleger und Übersetzer hellseherische Fähigkeiten aufweisen müssen. Nachfolgend nur eine kleine Auswahl aus seinen vielen Werken. - Matéo Maximoff 1997: "Mein Vater brachte mir die Buchstaben und bis zehn zu zählen bei. Den Rest habe ich mir selbst beigebracht. Zu jener Zeit war ich ungefähr sieben oder acht Jahre alt ... Die Welt würde von Roma-Schriftstellern überflutet werden, wenn Roma schreiben könnten! ... Man müsste kein einziges Wort ändern. Es wäre genug, sie so niederzuschreiben, wie die Roma sie erzählten." - Aus einer posthumen Laudatio auf ihn in: Annie Kovacs-Bosch: Das Gedächtnis der Roma, in: Etudes tsiganes, Paris. Vol. 13, 2000: "Matéo hat geschrieben, er hat seine außergewöhnlichen Bücher selbst von Tür zu Tür verkauft. Aber er hat auch tausende von wunderschönen Fotografien gemacht, hat mehrere unersetzliche Kilometer Film von unschätzbarem Wert über die Roma gedreht, wozu er mit dem Auto bis nach Indien gereist ist ... Ein außergewöhnliches Leben, ein außergewöhnlicher Beitrag für das Fundament eines kulturellen Gedächtnisses der Roma ist nun beendet. Er wollte, dass es für alle zugänglich und lebendig bleibt. Auf dass dieser Wunsch Beachtung findet."

  • Maximoff, Matéo - Die Ursitory. Zigeunerroman, Zürich (Manesse-Verlag) 1954, erschienen erstmalig als "Les Ursitory", niedergeschrieben in einem französischen Gefängnis 1938, zu Unrecht des Mordes an Mitgliedern einer Gruppe Romanichal bei einer Auseinandersetzung mit ihnen und seiner Kalderasch-Gruppe beschuldigt, ursprünglich nur für seinen Anwalt Jacques Isorni zu seiner Verteidigung geschieben, da Matéo Maximoff konkrete Interna zu den Auswirkungen einer Frauenentführung und zu den mitangeklagten Gefährten aus Gruppensolidarität verschwieg, sein Anwalt sorgte für eine Veröffentlichung, publiziert 1946 (Flammarion), Neuausgabe als Taschenbuch: Zürich (Unionsverlag) 2001, ISBN 3-293-20208-X
  • Maximoff, Matéo - Der Preis der Freiheit. Roman. Morgarten, Zürich 1955, französisch: Le prix de la liberté (Wallâda 1996)
  • Maximoff, Matéo - Die siebente Tochter. Roman. Zürich (Flamberg) 1967, französisch: La septième fille (Concordia 1969). - Der Autor stellt sich gewohnt drastisch der Frage: Was von der Roma-Tradition soll beibehalten, was überwunden werden, insbesondere bei der Rolle der Romnia?
  • Maximoff, Matéo - Verdammt zu leben. Zigeunerroman. Gümligen (Zytglogge) 1988, ISBN 3-7296-0232-2, französisch: Condamné à survivre (Concordia 1984) - Ein einzigartiges Werk, in dem Themen wie Akkulturation, Loyalität zur eigenen Ethnie, Werte und Last der Tradition, Familiengeschichte, der Porajmos, Folgen des Überlebens des Porajmos, Selbstausgrenzung und Ausgegrenztwerden wie auch die Gratwanderung der Anpassung an veränderte Zeiten ohne Aufgabe der ethnischen Identität aus der Sicht der Minderheit einfließen.
  • Maximoff, Matéo - Routes sans roulottes (Concordia 1993)

Wenn ein Werk im Kommentar noch einmal besonders empfohlen oder beschrieben wird, soll das keine Schmälerung der anderen Werke sein, sonst hätten wir sie nicht in diese Liste aufgenommen.

 

Einige der Publikationen in dieser Liste sind in der Stadtbücherei Nürtingen ausleihbar.

 

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Text: Michaela Saliari, Manuel Werner, Nürtingen, Stand: 30. Oktober 2013

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