Eine Radioaufnahme mit der zum Zeitpunkt der Aufnahme 90-jährigen Sintiza und Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz geborene Köhler (Jahrgang 1922) von Januar 2013 ist über den ganz unten präsentierten Link als Podcast anzuhören.(1) Philomena Franz' Vater war Cellist. Seit sie zehn Jahre alt war, war Philomena Franz mit ihren Eltern in einem Haus in Rohrdorf, einem Dorf bei Meßkirch in Oberschwaben, beheimatet. Das Haus verkauften sie 1935 oder 1937, "es steht immer noch. Wir wohnten oben am Berg, der hieß 'Rosenberg'. Daneben stand ein großes Bauernhaus. In Rohrdorf bin ich auch eingeschult worden. Die Gegend dort war sehr schön. Als ich einmal wieder dort war habe ich Rotz und Wasser geheult. Dann habe ich die Kirche besucht, habe noch Kerzen angesteckt da, mit meinem Enkelsohn, das war, nachdem mein Mann 1975 gestorben war, so die Zeit '78/'79, 80er-Jahre. Da habe ich dann wieder alles aufgesucht, danach auch das Grab meines Großvaters in Tübingen besucht".(2)
Nach dem Verkauf des Hauses in Rohrdorf war Familie Köhler in Bad-Cannstatt beheimatet, wo ihr Vater ein "großes Patrizier-Haus mit Pferdeställen"(3) gekauft hatte. Sie wuchs in einer sehr angesehenen Theater- und Musikerfamilie auf, wie Anton Köhler hatte auch sie sieben Geschwister, "wie die Orgelpfeifen".(4) Sie hießen Theresia, Luise, Fritz, Albert, Johann, Georg, Harry und Ruth, daneben hatten sie ihre Sinti-Namen. Bis auf zwei Brüder wurden all diese Geschwister vergast und verbrannt.
Eine sehr angesehene Musiker- und Schauspielerfamilie
Die Familie fuhr mit ihrem Großvater Johannes Haag, einem berühmten Cellisten, und einem Onkel ihrer Mutter als Theater- und Musikgruppe mit einem prächtigen, von
vier Pferden gezogenen Wagen von Auftritt zu Auftritt. "Unsere Familie war besonders gern in Württemberg gesehen, in Heilbronn, in Stuttgart, in Ulm und
vor allem auch in Hechingen" (Hohenzollern).(5)
Johannes Haag hatte schon seit langem Auftritte bei Hofe gehabt. Bereits 1906 hatte das Streichquartett, in dem Johannes Haag Cello spielte, als Sieger eines internationalen Wettbewerbs die "Goldene Rose" aus der Hand von König Wilhelm II.von Württemberg erhalten.
Noch 1938 hatte die Familie "feste Engagements, zum Beispiel in der Liederhalle in Stuttgart, im Wintergarten in Berlin, im Lido in Paris"(6), zu denen sie mit dem eigenen Auto anreisten. Doch das "Reisen" wurde für Sinti je nach Region nach und nach verboten.
"Wo es uns eigentlich am besten ging, das war in der preußischen Provinz Hohenzollern (Sigmaringen/Hechingen), da genossen wir sehr viel Freiheit. Da gab es keine Vorschriften für Reisen und" gemeinschaftliches Lagern.
Außerdem, mein Großvater und seine Gruppe spielten für die Aristokraten - und wir waren bekannt".(7)
"Unser Wohnwagen war eine Pracht. Mit gewölbten Schränken, die vom Boden bis zur Decke reichten. Alles aus Mahagoni, mit bleigefassten Spiegeln, Betten und Schränke waren mit schönen Einlegearbieten verziert. Der Wagen war mit Linoleum ausgelegt: gelbe Rosen, auf blauem Untergrund. In der Mitte des Wagens das Wohnzimmer mit einem blauen Plüschsofa mit gelben Blumen. Hinter der Schiebetür die Küche. Der Herd, verchromt. Das Ofenrohr, blau emailliert und wieder mit gelben Blumen bemalt. Die kupfernen Töpfe an den Wänden." (8) [...] Ein herrlicher, schöner Wohnwagen, von innen und außen mit Holzschindeln belegt. Mit geätzten Scheiben, auf denen Schlösser und Burgen dargestellt waren. Acht Meter lang und 2.50 Meter breit. Damals hat er schon 2000 Mark gekostet. Soviel Geld musste man für ein Haus bezahlen. Es ging natürlich nicht allen Sinti so gut wie uns. Die meisten von ihnen zogen mit dem Planwagen durchs Land und hatten nur ein paar Töpfe und die Zelte, in denen sie schliefen."(9)
"Sicherlich, es gab Unterschiede unter den Sinti, aber sie wurden nicht herausgestellt. [...] Wir waren Musiker, gepflegte Leute. Wir konnten nicht in Lumpen und Fetzen auftreten. Es gab auch Wohnwagen, mit Löchern in den Planen. [...] Mein Großvater [...] kannte keine Unterschiede. Er war zu allen freundlich, und er wurde von allen verehrt. Wir hätten uns zu Tode geschämt, wenn wir an armen Zigeunern, die nur ihr Zelt hatten und ihr offenes Feuer auf dem Feld entzündeten, vorbeigefahren wären. [...]
Dieses Verlorensein in der Welt, wo andere Menschen einen nicht annehmen, wo man immer wieder weggestoßen wird. Das läßt uns eben zusammenhalten [...] Früher war diese Hilfsbereitschaft stärker als heute..."(10)
Ein Naturmensch und Lehrmeister
Aus den Aussagen von Philomena Franz über ihren Großvater Johannes Haag kann man den großen Respekt ablesen, den Sinti gegenüber Älteren, insbesondere Respektpersonen zollen. "Unser Großvater hat uns schon die Natur gelehrt, was wir essen können und was nicht. Das war ein großer Naturmensch, der war da eingebettet darin, und der konnte nicht leiden, wenn die Natur gepeinigt wurde. Er hat immer gesagt: 'Esst was ihr kennt, und das andere lasst am Leben!' Wenn man mit dem durch den Wald gegangen ist... Früher gab es die großen Käfer, die sieht man heute auch nicht mehr, riesengroße Käfer mit zwei Zangen wie ein Hirsch. Die können ganz fest zukneifen und richtig weh tun. Wir Kinder haben die dann immer mit dem Stock ein bisschen festgehalten, da kam der Großvater einmal und hat geschimpft. Das hat er nicht gern gesehen, hat gesagt: 'Lasst die Tiere in Ruh'.
Er hat auch immer gesagt, bei Äpfeln: 'Reißt nichts vom Baum! Nehmt alles von unten, das kann man essen. Hier unten liegt ja genug. Aber nichts unnütz herunterreißen!'. - Er hat uns viel mitgegeben!"(11)
1937 starb ihr angesehener Großvater Johannes Haag. Er ist auf demselben Friedhof in Tübingen begraben wie Friedrich Hölderlin.
Prophetisch hatte er gesagt: "Dieses Hitlerzeichen, das Hakenkreuz, es heißt nicht umsonst Kreuz. Daran bleibt jeder
hängen, der nicht für dieses Zeichen ist. Es wird viel Kummer und Elend und über die Welt das Chaos bringen."(12)
Das Auto und die Musikinstrumente werden konfisziert, die Familie darf den Wohnort nicht mehr verlassen
1938 musste die begabte Philomena Franz, die stets gute Zeugnisse hatte, die "Mädchenoberschule Richtung Olgastraße"(13) in Stuttgart verlassen. Mit einem lapidaren Standardschreiben des zuständigen Schulrats wurde sie hiervon in Kenntnis gesetzt. "Meine Freundinnen haben Tränen geweint. Ich auch... Ich habe nach einer gesucht, in Bad Cannstatt, eine Tochter des Inhabers einer großen Drogerie, aber die hat nicht mehr gelebt ... die Bomben." (14) 1939 trat der "Festsetzungserlass" für alle deutschen Sinti und Roma in Kraft: An der Grenze nahm die Gestapo bei der Rückreise von Paris der Familie das Auto ab, einen "riesengroßen Horch", und alle Musikinstrumente.(15) Die Familie durfte fortan wie die anderen Sinti ihren am Stichtag festgelegten Wohnort nicht mehr verlassen, musste Pferde und Wagen verschleudern, die gesamte Lebensweise und die Berufsausübung war hierdurch entzogen, und die Familie musste vor der Verbringung in KZs und Vernichtungslager zunächst Zwangsarbeit leisten. Das zynische Argument war, die Sinti würden ja nicht arbeiten, sie seien asozial, eine Landplage. Deshalb müsse man sie zur Arbeit zwingen, dabei hatte man sie kurz zuvor gezwungen, nicht mehr ihrem Beruf nachgehen zu können, mit dem sie ihren Lebensunterhalt erworben hatten.
Philomena Franz musste zunächst in Bad-Cannstatt bei der HAGA Zwangsarbeit leisten.(16)
Mütterlicherseits jüdische Vorfahren und Verwandte
Philomena Franz' Mutter war eine geborene Eckstein. Sie erinnert sich daran, das diese gesagt hatte, sie habe jüdische Vorfahren. Sie erinnert sich auch, das zwei Cousinen Eckstein, mütterlicherseits verwandt, "mit einem Ölwagen, mit Pferd und Wagen" gereist sind und Öl verkauft haben. Bei einer Kontrolle, bei der sie auch dabei war, wurde von den Kontrollierenden festgestellt, dass die Cousinen als "jüdisch" eingestuft werden.(17)
Der Lieblingsonkel
Auch hatte Philomena Franz einen Onkel mütterlicherseits, den Musiker Karl Eckstein (Jahrgang 1894). Zum Zeitpunkt seiner "Deportation" lebte er mit seinen Kindern in Heilbronn-Böckingen. Zuvor hatte die Familie keinen festen Wohnsitz, zog mit dem Wohnwagen umher, wohnte freiwillig oder unfreiwillig im Wohnwagen länegre Zeit an bestimmten Orten. Seine Frau Helene Eckstein, geborene Köhler, war - wohl 1942 - bereits "deportiert" worden, obwohl sie fünf kleine Kinder hatten, Regina (Jahrgang 1928), Margarete (Jahrgang 1930), Willi (Jahrgang 1932), Karl (Jahrgang 1943) und wohl Anton. Bereits dies entrüstet Philomena Franz heute noch (2013), sie wertet dies ganz besonders als "reine Bosheit". Die Sinti-Familie war katholisch. Ein halbes oder ein Jahr später wurde Karl Eckstein dann mit den fünf kleinen Kindern "mit der grünen Minna" nach Stuttgart überführt, um von dort deportiert zu werden. Sie hat ihn dort im März 1943 in Stuttgart auf dem Güterbahnhof aus einem Versteck heraus noch gesehen, denn Sinti aus Heilbronn riefen Philomena Franz nach deren "Deportation" an. Alle Kinder, das älteste zwölf Jahre alt, trugen wie der Vater einen Rucksack.
"Nichts konnte mich mehr halten. Ich stürzte auf meinen Onkel zu. Wir fielen uns in die Arme. Die Kinder umklammerten mich und heulten. Mein Onkel rief: 'Jetzt werde ich weggebracht, und was geschieht mit den Kindern? Ich werde euch nie wieder sehen. Aber so Gott will in einer anderen Welt.!' Als wir uns noch festhielten, kam ein SS-Mann auf mich zu und schrie: 'Hau ab, du Zigeunerhure!' Dann gab er mir einen Fußtritt, aber ich richtete mich wieder auf und rief meinem Onkel zu: 'Du musst keine Angst haben. Es wird schon nicht so schlimm werden. Wir werden uns alle wiedersehen.' Doch mein Onkel sagte nur kurz: 'Nein, wir werden uns nie wiedersehen.' Die Tür ging zu und er verschwand. Ich habe ihn nie mehr wiedergesehen..."(18) Nach einem seiner Kinder, Willi, wurde in Ulm der "Willi-Eckstein-Weg" benannt. Willi Eckstein ist im städtischen Krankenhaus in Ulm geboren und ebenfalls in Auschwitz-Birkenau ermordet worden. Die Familie hatte zum Zeitpunkt der Geburt von Willi Eckstein in einem Wohnwagen am Roten Berg in Söflingen gewohnt. Sie war auf der Durchreise. Willi Eckstein war im städtischen Krankenhaus auf die Welt gekommen. Am 3. August 1943 ist er in Auschwitz-Birkenau umgekommen. Sein Vater wurde am 9. Oktober 1943 in Auschwitz ermordet, die Geschwister kamen ebenfalls in Auschwitz um.
Die Initiative der Umbenennung des Weges ging hauptsächlich von dem Ulmer Historiker Walter Wuttke aus. Zuvor hatte dieser Weg Otto-Elsässer-Weg geheißen. Otto Elsässer war während der NS-Zeit in der Stadtverwaltung für den Ankauf von jüdischen Anwesen und für die Zwangsarbeiterlager zuständig gewesen. Der Gemeinderat hatte 2009 dem Vorschlag zugestimmt.
Philomena Franz schildert ihre "Deportation"
Laut Angabe in ihrem Buch "Zwischen Liebe und Hass" wurde Philomena Franz am 27. März 1943 im Alter von 21 Jahren - wohl von dem Stuttgarter Kriminalsekretär Adolf Scheufele, den sie als launisch beschreibt - von der Zwangsarbeit in der Cannstatter Firma HAGA weg in KZ-"Haft" verwiesen.(19) Wenn man ihre so genannte "Lagernummer" in Auschwitz-Birkenau in Betracht zieht, verweist dies auf einen späteren Zeitpunkt. Als sie von einem SS-Mann in Handschellen zu ihm gebracht worden war, habe dieser Kripobeamte [Philomena Franz vermutete ihn zur Abfassung ihres Textes als Gestapo-Beamten] "halt schlechte Laune gehabt"(20): Ich hatte "von ihm gehört. Er ist bekannt dafür, daß er die Konzentrationslager Auschwitz, Dachau, Buchenwald und andere gut versorgt. Er vertritt jetzt das Gesetz, Nichts ist menschlich an ihm... In Sekundenschnelle steht er auf, schreit mich an: ':.. Du bekommst jetzt Strohschuhe, wie alle deine Artgenossen. Und dann ab nach Auschwitz. Dort gibt es einen schönen großen Ofen für euch Zigeuner.
... Der junge SS-Mann ist fassungslos. Er ist verwirrt, entsetzt über das Urteil. Und ich meine, er schämt sich.'"(21)
Sie schildert, dass auf Waggons der "Deportations"-Züge mit Kreide der Bestimmungsort "Auschwitz" geschrieben war, von allen zu lesen, die die Waggons auf ihrer langen Reise sahen. "Die sind vorbeigegangen" erläutert Philomena Franz, "die haben es gesehen, haben die SS-Leute angelächelt, haben gegrinst, 'Heil Hitler' gegrüßt. Und das war für die gar nichts. - Daß man eine kleine Regung gesehen hätte - nichts dergleichen!" (Zitiert nach: Michael Albus, Philomena Franz. Die Liebe hat den Tod besiegt, Düsseldorf 1988, S. 43 f.) Ein Bewacher saß in ihrem Waggon auf einem Stuhl.
In Auschwitz-Birkenau erhielt sie die Nummer Z-10550 in den Arm tätowiert. Die nächsthöheren und nächstniedrigen Lagernummern wurden ebenfalls an Romnija und Sintezzi vergeben, die allerdings nicht wie Philomena Franz in Württemberg geboren waren. Als "Beruf" ist "Arbeiterin" angegeben. Für den 24. Mai 1944 ist ihr Wegtransport von Auschwitz registriert (Partially preserved data about Auschwitz prisoners, Memorial and Museum Auschwitz-Birkenau). Für "Mai/Juni 44" ist in einer fortlaufend ergänzten Liste der Webseite www.widerstand-christlicher-frauen.de ihre Ankunft im KZ Ravensbrück vermerkt, unter der "Schutzhaftnummer" 40307 und der Angabe "Sängerin Zigeunerin".
"So eine Zeit darf nie mehr kommen..."
Über das Schicksal ihres Vaters Johann Köhler hat sie "nichts mehr erfahren". So viel sie auch spätzer recherchierte, sie fand "keine Eintragung, gar nichts. Aber das gab es ja auch sehr oft.". (Ph.F. 23. Januar 2014)
"Das ist so eine Tragik", sagt Philomena Franz, "so eine Zeit darf nie mehr kommen! Und wir haben zu wenig Zeitzeugen! Die 'Deutschen'*, die machen sowas nicht, die könnten doch auch vom Krieg erzählen, die haben auch ihre Erfahrungen gemacht. Warum machen sie das nicht? Kapiere ich nicht! ... Das war doch eine Diktatur sondersgleichen ... Der Himmler kam einmal ins Lager hinein zum Inspizieren. Die Männer haben Musik spielen müssen und die, die singen konnten, mussten singen. Die waren auch vorne im Hauptlager, die ganzen Lager haben sie besucht, auch das 'Zigeunerlager'. Da hat er sich hier vor dich hingestanden und dich mitmachen lassen. Das weiß ich noch. Da haben sie eine große Tribüne aufgebaut, da haben die dort da gesesssen, die SS-Leute, und dann: Wer könne ihm etwas vortragen? Wer gut singen konnte, und Musikmachen halt, meinte er, ja, der hat sich von den 'Zigeunern' noch Musik machen lassen! Das war eine total verrückte Regierung. Aber eine mörderische! Ich habe das Buch 'Zwischen Liebe und Hass' geschrieben, damit das das nicht in Vergessenheit gerät. Gerade für die jungen Menschen."(22)
"Die Wahrheit ist schmerzlich, aber nur mit ihr können wir unser Glück aufbauen..."
Philomena Franz ist die erste Sintizza, die Schriftstellerin ist, und ergänzte dadurch die traditionelle mündliche Erzähltradion von Sinti. Ihre Motivation für ihr Engagement kommt in folgendem Sätzen zum Ausdruck: "Ich wünsche mir von ganzem Herzen,... die Wiederholung von Geschehnissen zu verhindern, die man in Deutschland 'Vergangenheit' nennt. Die Wahrheit ist schmerzlich, aber nur mit ihr können wir unser Glück aufbauen...
Die Liebe ist Vollkommenheit. Sie gibt uns Freude. Sie ist Weisheit und Wahrheit, denn sie kommt von Gottes Güte und Gerechtigkeit. Liebe fordert immer wieder zum Verzeihen heraus.Wenn wir die Liebe nicht haben, zerstört die Menschheit sich selbst, sind wir Menschen verloren. Wenn wir die Liebe nicht haben, geben wir die Gottheit in uns aus, die Unsterblichkeit und die Tugend.
Ich selber bin durch die Hölle der Unmenschlichkeit gegangen, durch die Schreckenslager des nationalsozialistischen Systems. Die meisten von uns haben nicht überlebt. Wir Überlebenden sind gezeichnet. Aber eines hat mich mein Leben gelehrt: Wenn wir hassen, verlieren wir. Wenn wir lieben, werden wir reich."(23)
Als junge Frau in Auschwitz und in Konzentrationslagern
Die Sendung mit Philomena Franz wurde am 20.01.2013 in WDR5 ausgestrahlt. In ihr schildert Philomena Franz ihre schrecklichen Erlebnisse als junge Frau im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und den Konzentrationslagern Ravensbrück, Schlieben, Sachsenhausen bei Oranienburg, Auschwitz und einem Lager bei Wittenberge. Sie sind in diesem Text weggelassen, da Philomena Franz dies in dem Radiobeitrag selber erzählt.
Zum Nachhören der Radiosendung: hier klicken, bei Nichtfunktionieren hier klicken und auf der sich öffnenden Seite unten bei "Audio" zum Abspielen anklicken (ca. 24 Minuten)
Im Porajmos ermordeten die Nationalsozialisten ihre gesamte Familie, ihre Eltern, Onkel, Neffen, Nichten und sechs ihrer sieben Geschwister.
Philomena Franz nach dem Porajmos
Bis 1949 nahm Philomena Franz mit ihrem späteren Mann und ihrem überlebenden Bruder, einem Jazz-Geiger, die musikalische Tradition wieder auf. So trat die Sinti-Musikgruppe in Offizierkasinos der amerikanischen Besatzungsmacht auf, öfters vor dem Oberbefehlshaber der Allierten, Dwight D. Eisenhower in Ansbach, und in Tübingen vor General Charles de Gaulle. Philomena Franz sang amerikanische Schlager. Auch andere Sinti animierten sie zum Mitauftreten.
Nach der Währungsreform "entstanden" für Sinti "wieder die besonderen Formen der Macht in der Gesellschaft und damit wuchs die Diskriminierung".(26) Die Familie schlief zunächst
in einem PKW, den die US-Amerikaner ihr zusammen mit etwas Hausrat geschenkt hatte, sie war nirgends gemeldet, erhielt keine 40 DM Startgeld. Manchmal, wenn es sehr kalt war, durften die Kinder
und sie in der Küche anderer Leute schlafen. Bis 1954 war die Familie unterwegs, ihr Mann ging von Haus zu Haus und handelte mit Kleiderstoffen. Ihr Gebiet, in dem sie sich bewegte,
war zwischen Köln und Limburg an der Lahn anzusiedeln. In Köln ließ dann eine Polin die Familie in ihrer Waschküche leben.
Sozialhilfe wurde verweigert, weil die Familie am diesbezüglich angeordneten Stichtag nicht in Köln gemeldet war. Ihr Mann begann, mit Antiquitäten zu handeln. 1960 erhielt Philomena Franz 3.500
DM Haftentschädigung, das sind umgerechnet rund 1790 Euro. Später erhielt sie eine Nachzahlung, eine so genannte "Wiedergutmachung" von 15.000 DM, das sind umgerechnet 7670 Euro. Diese
Nachzahlung kassierte das Sozialamt ein, was bei Sinti häufig vorkam, so sah sie keinen Pfennig davon. Weil die Krankenbehandlung ihres Mannes unterstützende Geldzahlungen nötig gemacht hatte,
war die "Wiedergutmachung" damit verrechnet worden.
Wegen Depressionen musste sie monatelang ins Krankenhaus, sie war mehrfach auf die Straße gerannt und die Kinder schrieen: "Mama
ist weg, Mama ist weg". Während der Besserung schrieb sie ihre Erlebnisse nieder.(24)
Philomena Franz hat fünf Kinder großgezogen. Durch einen tragischen Autounfall sind drei Söhne ums Leben gekommen! Als ihr Mann 1975 starb, kehrten die schweren Depressionen zurück.(25)
Philomena Franz duldet keine Vorhänge vor ihren Fenstern, eine Vorsichtsmaßnahme gegen Albträume, Ängste und Depressionen. Sie hatte sie einst von den Fenstern gerissen, weil sie sie an
Abzäunungen erinnerten, ihr das Gefühl gaben, wieder eingepfercht hinter Gittern zu leben: '"Ich brauche Licht. In dunklen Räumen bekomme ich Depressionen. Die Bilder kommen dann hoch ...'
Sie stockt und fügt hinzu: 'Die vergisst man ein Leben lang nicht. "(26). Durch eine Scheinaufhängung in einem der Lager,
kombiniert mit der Foltermethode des Pfahlhängens, von der sie abgeschnitten wurde, und auf dem Boden aufprallte, hat sie heute noch Schmerzen in den Schulter mit Bewegungseinschränkungen.(27)
Derzeit setzt sich Philomena Franz für den Bestand von Gräbern NS-verfolgter Sinti und Roma ein, Stolpersteine lehnt sie ab.
Auszeichnungen
Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande und wurde 2001 von der Europäischen Bewegung Deutschland mit dem Preis "Frauen Europas Deutschland 2001" ausgezeichnet. Im November 2013
erhielt sie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, weil sie sich "trotz ihres hochbetagten Alters bis zum heutigen Tage noch zwei- bis dreimal im Monat als Zeitzeugin des Holocaust zur Verfügung" stellt, so Sylvia Löhrmann in ihrer Laudatio.
Schriftstellerische Tätigkeit
Ihre niedergeschriebenen Lagererlebnisse ("Zwischen Liebe und Hass. Ein Zigeunerleben") hat sie 1985 veröffentlicht und damit auch in der Literatur einen Platz für die Darstellung des Porajmos von der Minderheit selbst erwirkt.
Drei Jahre zuvor, in dem selben Jahr, in dem der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma gegründet wurde, hat sie Märchen publiziert ("Zigeunermärchen").(28) Philomena Franz hatte mit dem Märchenerzählen an Schulen angefangen, als ihr ältester Sohn Anfang der 60er-Jahre in der Schule als "dreckiger Zigeuner!" beschimpft wurde. In seiner Schule erzählte sie danach ein Märchen von einem Jungen, der von den anderen alleine gelassen und gemobbt wurde. Die Kinder verstanden, wollten weitere Märchen hören, und Philomena Franz erzählte weitere Märchen aus der Sinti-Tradition heraus, auch Gedichte, die sie 2013 veröffentlichte.(29) Auch in vielen dieser Märchen ist der Porajmos oder andere Erfahrungen der Unterdrückung und Diskriminierung mit verarbeitet.
Rezeption der schriftstellerischen Tätigkeit
Märchen
Andreas Freudenberg wertet die Art und Weise, wie Philomena Franz das Motiv der Geige in zweien ihrer 1982 erschienenen Märchen variiert, als "völlig neu eingeführt". Er stellt fest, dass die Geige im Unterschied zu Verwendungen in früheren Sinti und Roma zugeschriebenen Märchen für zwei dieser "neu dokumentierten Märchen" als Medium dient, "sich in die harten Herzen der Bevölkerungsmehrheit und schließlich direkt zu Gottvater in den Himmel zu spielen", ein "hoffnungsvolles Angebot der Freundschaft".(30)
Marianne C. Zwicker hebt hervor, dass Philomena Franz mit ihren Märchen aufzeigen wolle, wie das Böse zu überwinden ist.(31). Klaus-Michael Bogdal "fällt" es "schwer", in den Aufzeichnungen solcher Märchen bis ins 19. Jahrhundert zurück ganz allgemein sie "ohne textkritische Prüfung als authentische Ausdrucksformen anzusehen". Eine solche textkritische Prüfung hat Marianne C. Zwicker vorgenommen. Für Philomena Franz' Märchen könne man konstatieren, so Zwicker, dass diese nicht einfach irgendeine Sammlung von "Märchen" oder auch des Genres "Zigeunermärchen" repräsentierten, sondern Philomena Franz' Erinnerungen an den Horror der Konzentrationslager durch verschiedenste Charaktere und Szenerien seien, dies sei ein anderer Weg, Traumata zu durchbrechen (''These fairy tales, representing Franz's memories of the horror of the concentration camps through different characters and scenery, are another way of working through trauma'').(32) Die Märchen habe Philomena Franz unter dem Fokus ihrer speziellen Didaktik geschrieben, die darin bestehe, Konsequenzen aus dem Missbrauch von Macht und der Behandlung von Menschen und Tieren zu ziehen, die als irgendwie "anders" etickettiert werden (''Franz's didactic fairy tales focus on the consequences of abusing power and the treatment of people and wildlife who are in some way different'').(33) Philomena Franz' sehr andere Art des Märchenerzählens sollte als ein anderer Weg erkannt werden, Erinnerungen zu illustrieren und Lebensgeschichten zu erzählen, gibt Zwicker zu bedenken.(34) Philomena Franz habe es mit ihren Märchen gewagt, die Bedingungen gemeinhin akzeptierter Holocaust-Repräsentation in Frage zu stellen (''The fairy tales ... are a good example of how Franz is not afraid to challenge the constraints of accepted Holocaust representation'').(35)
Philomena Franz' Märchen wie auch ihre Autobiographie weisen diese laut Zwicker als einzigartige Darstellungsweisen des Holocaust aus (''the literary quality of Philomena Franz' autobiography and the Märchen (...) as unique representations of the Holocaust''(36), ihre Erzählungen offenbarten einzigartige Qualitäten im Niederschreiben dieser Erinnerungen ("...her narrative also presents unique qualities in the writing of these memories")(37)
"Autobiographie"
Marianne C. Zwicker stellt Philomena Franz als erste Autorin ihrer ethnischen Minderheit vor, die speziell und signifikant über ihre Erfahrungen in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches schreibt. Wie ihr erstes Buch, die "Zigeunermärchen", sei ihr 1985 erschienenes zweites Buch "Zwischen Liebe und Hass" mindestens erinnerungspolitisch gesehen eine Pionierarbeit. Zwicker wertet die Werke von Franz auch als identitätspolitisch bedeutsam. Philomena Franz habe ihre eigene, persönliche Geschichte publiziert, um eine Alternative zu dem landläufigen, fiktionalen "Zigeuner"-Image anzubieten und einen Platz in der Literatur auch für den Völkermord an den Sinti und Roma, wie auch für Autoren/Autorinnen ihrer Ethnie einzufordern.
Als Schilderung einer chronologische Abfolge der Ereignisse wäre Philomena Franz' Werk "Zwischen Liebe und Hass" völlig missverstanden, denn sie erhebe sich damit aus der normalen Art der literarischen Gattung. Philomena Franz lege, so Zwicker, in ihrer Autobiographie mehr Wert auf Darstellung der traumatischen Ereignisse, die sie im Holocaust/Porrajmos erlebt und miterlebt hat, als darauf, die geschichtlichen Ereignisse in ihrer genauen Abfolge darzustellen.(38) Es sei von großer Wichtigkeit, Opfer davon zu befreien, sich in eine folgerichtige Geschichtswissenschaft und der genauen Abfolge historischer Entwicklungsschritte einpassen zu müssen, fordert Zwicker angesichts dieses Vorgehens. So verwische Philomena Franz' bei ihrer Repräsentation von Traumata die Grenzen der folgerichtigen Darstellung der historischen Ereignisabfolge. Auch mit diesem Aspekt und mit der Schilderung der Entwicklung ihrer Identität und ihrer traumatischen Erfahrungen habe Philomena Franz die üblichen Grenzen des Genres aufgelöst.(39)
Absichtlich beginne Philomena Franz mit Schilderungen dessen, was der Leser mit dessen Klischees über Sinti und Roma erwarte. Doch dann werde sie - so die Absicht der Autorin Philomena Franz gemäß der Analyse von Zwicker - in ihrem Buch zu einer realen Person.(40) Ab da löse sie sich von der zeitlichen Abfolge der Ereignisse. Nachdem sie den Leser dort abgeholt habe, wo er mit seinen Stereotypen hinsichtlich ihrer Ethnie stand, lege sie dar, dass sie in die Oberschule ging, auch dieses Detail setze sich mit dem Klischee der "Ungebildeten" auseinander, und mit Beginn ihres Kapitels "Mein Holocaust" zeige sie schließlich abrupt auf, dass die Sinti und Roma wie die Juden ihren Holocaust hatten und wie "ihr eigener" Holocaust aussah. Am Schluss schildere Philomena Franz abschließend den wichtigen Schritt: den Akt des Schreibens (''act of writing'') und das Publizieren, wie auch die Zeitzeugen-Tätigkeit. Damit fordere sie Raum für ihre Ethnie ein und habe versucht, eine Gruppenidentität zu etablieren, insbesondere für deutsche Sinti, aber auch für die anderen Gruppen ihrer Ethnie.(41)
Mit dem abrupten Ende ihrer als idyllisch geschilderten Kindheit und einen Bruch mit dem Eingebettetsein in die Natur, die wie die Schilderung der deutschen Heimat als Stilmittel eingesetzt werde, markiere sie eine Wende, bevor sie den Horror von Auschwitz, Ravensbrück und die Grausamkeit darstelle(42) Infolge dessen schildere Philomena Franz enorme Hassgefühle, die sie sie aber - auch mit Hilfe anderer - dann überwunden habe und dies auch als eine Botschaft ihrer Werke darstelle: ''Verzichte auf Rache, verzeih denen, die uns peinigten, denn sie wissen ja nicht, was sie tun''(43).
Sprachliche Eigenarten der Autorin seien neben der speziellen Art der Darstellung und Abfolge in ihrer Autobiographie in ihren Büchern auch der schlagkräftige Einsatz von Metaphern.(44) Als Beispiele für die Metaphern und Konzeption von Philomena Franz führt Zwicker die Verwendung der Begriffe "''Wald''" und "''im Mondlicht''" an. Sie verwende diese Sprache, als sie eine ihrer Fluchten aus den Konzentrationslagern schildere. Mit diesen Metaphern zeige sie eine Art von Erleichterung (''a sense of ease'') auf, dass sie aus ihrem unnatürlichen Gefängnis (Ravensbrück) wieder in ihre natürliche Umgebung und in ein Gefühl, wieder daheim zu sein, zurückkehre.(45)
Sprachlich sei auch ihr Dialog mit den Gadsche, den Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung, in diesem Buch hervorzuheben, wobei sie hier die Tradition und Rolle als Frau ihrer Ethnie durchbreche, die darin bestand, die Kenntnis der Erzählungen, Traditionen und Bräuche innerhalb ihrer Ethnie zu belassen. Insbesondere indem sie zusätzlich diese mündliche Tradition verschriftlicht habe, habe sie eine neue kulturelle Identifikation für ihre Ethnie begründet (''in crossing from the oral tradition to the written, Franz creates a new cultural identification for Romanies'').(46)
Text: Manuel Werner, Nürtingen, Haupttext von 2013, Stand: 21. Januar 2015
Bücher von Philomena Franz:
Zu Philomena Franz:
Fußnote:
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*) mit 'Deutschen' sind "Gadsche" bzw. "Gadschija" gemeint, siehe hier bei den Hintergrundinformationen..
Quellen:
(1) Der folgende Text beruht auch auf Informationen von Philomena Franz im Gespräch mit Manuel Werner am 9. Mai 2013, 18. Mai 2013, 21. September 2013, 16. November 2013, 8. Dezember, 12. Dezember 2013 und 23. Januar 2014. Auf diesen Gesprächen gründen sich auch manche weiteren Informationen, die im Folgenden dargestellt werden, dazu auf ihr Buch: Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand,.
(2) Gespräch mit Philomena Franz am 21. September 2013
(3) Zitiert nach Philomena Franz, Radiosendung vom 20.01.2013 in WDR5 und Gespräch mit Philomena Franz am 21. Mai 2013.
(4) Zitiert nach: Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand, Seite 30.
(5) Zitiert nach ebda, S. 41.
(6) Zitiert nach ebda., S. 29.
(7) Zitiert nach: ebda, Seite: 15
(8)Zitiert nach: ebda, Seite: 15
(10) Zitiert nach: ebda, Seite:16f.
(11) Gespräch mit Philomena Franz am 21. September 2013
(12) Zitiert nach Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand, S. 40f.
(13) Zitat aus einem Gespräch mit Philomena Franz vom 9. Mai 2013
(14) Gespräch mit Philomena Franz am 21. September 2013
(15) Zitiert nach Philomena Franz, Radiosendung vom 20.01.2013 in WDR5
(16) Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass.
Books on Demand, S. 44 und Gespräch am 9. Mai 2013.
(17) Zitiert nach einem Gespräch mit Philomena Franz am 21. September 20
(18) Zitiert nach: Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand, Seite:49f.
(19) Vgl. Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand, Seite: 53ff., weitere Details nach einem Gespräch von Philomena Franz am 9. Mai 2013. Zu Kriminalsekretär Adolf Scheufele siehe auch die Aussagen Peter Reinhardts in dem Beitrag über seinen Vater, Anton Reinhardt, und die zeitweise Anwesenheit von Adolf Scheufele bei der "Deportation" von Anton Köhler.
(20) Zitiert nach dem Gespräch von Philomena Franz mit Manuel Werner am 9. Mai 2013.
(21) Zitiert nach: Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand, Seite: 54f. Dort ist Adolf Scheufele als ein Gestapo-Beamter eingestuft, die Gestapo trug ebenfalls Zivilkleidung im Dienst. Auf Rückfrage bestätigte sie am 9. Mai 2013 dessen Nachnamen als Scheufele, genannt Kommissar Scheufele. Den zuführenden und abführenden Uniformierten stuft sie in dem erwähnten Buch als "SS-Mann" ein.
(22) Gespräch mit Philomena Franz am 21. September 2013
(23) Zitiert nach Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand, S. 9f.
(24) Nach Reinhold Lehmann: Weiterleben nach dem Nullpunkt, in: Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand, Seite 96.
(25) Nach Reinhold Lehmann: Weiterleben nach dem Nullpunkt, in: Philomena Franz (1985): Zwischen Liebe und Hass. Books on Demand, Seite 95-102 und Gesprächen von Philomena Franz mit Manuel Werner.
(26) Zitiert nach Lisa von Prondzinski: Wie Philomena Franz fünf KZ überlebte‘‘, Webseite des Westdeutschen Rundfunks
Köln, http://www1.wdr.de/themen/politik/nsopfer120.html.
(27) Gespräche mit Manuel Werner, 2013 und 2014.
(28) Philomena Franz (1980): Zigeunermärchen. Books on Demand.
(29) Philomena Franz: (2013): Tragen wir einen Blütenzweig im Herzen, so wird sich immer wieder ein Singvogel darauf niederlassen. Gedichte. Books on Demand. Möglicherweise liegt die Erstveröffentlichung zeitlich früher.
(30) Zitiert: Andreas Freudenberg: Das Motiv der Geige in Märchen von Sinti und Roma, in: Wilhelm Solms/Daniel Strauß (Hrsg.): 'Zigeunerbilder' in der deutschsprachigen Literatur. Heidelberg 1995, S. 74.
(31) Marianne C. Zwicker (2009): ‘Orte erschaffen’: The Claiming of Space in Writing by Philomena Franz. In: dies: Journeys into Memory: Romani Identity and the Holocaust in Autobiographical Writing by German and Austrian Romanies. University of Edinburgh (Dissertation), im Folgenden kurz ZWICKER (2009), S. 45
(32) Klaus-Michael Bogdal, Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung, Berlin 2011, S. 471 und ZWICKER 2009, S. 58.
(33) ZWICKER (2009), S. 58.
(34) ebd.
(35) ebd.
(36) ebd.
(37) Zwicker (2009), S. 33
(38) Zwicker (2009), S. 58
(39) ebd., siehe darin z.B.: ''This dissolving of genre boundaries is well represented in Philomena Franz' text through exploration of identity in her representation of her own traumatic experiences of the Holocaust.'', sowie S. 29f, wo sie darlegt: ''This chapter endeavours to explore the literary quality of Philomena Franz's autobiography and the "Märchen" included in the 2001 edition of "Zwischen Liebe und Hass" as unique represantations of the Holocaust through her working through of these traumatic memories, her expressions of the concept of "Heimat", her experiences in the camps as a woman, and her bold crossing of traditional genre boundaries.''
(40) Zwicker (2009), S. 46.
(41) Zwicker (2009), S. 31.
(42) Zwicker (2009), S. 50.
(43) Zwicker (2009), S. 52.
(44),Zwicker (2009), S. 43.
(45) ebd.
(46) Zwicker (2009), S. 42
Philomena Franz Köhler Nürtingen Rohrdorf Biberach Stuttgart Auschwitz
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