Rechts vorne siehst Du Anton Köhler. Wie seine Geschwister seinen Eltern entrissen, wurde er hier im Heim St. Josefspflege anlässlich der Schulentlassung seiner ältesten Schwester Waltraud (hinten, Mitte) von seiner Lehrerin Johanna Nägele fotografiert, Danach wird Waltraud das Heim verlassen und bei einer Bauernfamilie arbeiten. Anton Köhler steht vorne rechts.
Zur genaueren Betrachtung kannst Du das Foto wie auch die weiteren Fotos unten durch Anklicken vergrößern!
Das Foto links zeigt Mädchen der St. Josefspflege und eine Schwester des Heimes,
Angela Reinhardt, das Mädchen ganz links, hatte sich mit ihrem einarmigen Vater und ihrer Pflegemutter und "Herzensmama" in den Jahren 1939/1940 lange Zeit in den Wäldern der Alb um Burladingen versteckt, sogar im Winter bei klirrender Kälte.
Bei den folgenden Aufgaben musst Du eventuell wieder an einzelnen Stellen im Artikel "Anton Köhler" nachlesen,
Dr. Ritter und Dr. Justin bezeichneten sich als "Rassenhygieniker",
Auch die Fotos, die die "Rassenhygieniker" und "Kriminalbiologen" machten, verraten einiges:
Rechts siehst Du Dr. Robert Ritter,
links einen Polizisten der Ordungspolizei.
„Zu dem Ritter und der Justin, zu den Rassenforschern, da mußten wir alle hin… Sie haben uns alles vermessen…Da war eine alte Frau, die war schon über 70 Jahre alt, die haben sie auch befragt. Die Rassenforscher waren aber mit ihrer Antwort nicht zufrieden… Da haben sie sie mit eiskaltem Wasser übergossen, immer wieder. Die Frau blieb fest… Das war auf dem Polizeipräsidium…“.
Hier siehst Du das Foto in ganzer Größe. Vielleicht erkennst Du jetzt den Gegenstand besser, den der Polizist in der Hand hält.
Dieses Foto wurde im Jahr 1936 von der "Rassenhygienischen und Kriminalbiologischen Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes" gemacht.
Das Foto links wurde 1938 von der Kripo Stuttgart gemacht.
Das Foto in der Mitte zeigt Eva Justin um 1936 bis 1940.
Das Foto rechts zeigt Eva Justin und eine Sintiza im Jahr 1938.
Bonbons und Schokolade waren 1943 und 1944 fast nicht erhältlich. Das Essen war zu dieser Zeit schon im Heim knapp. Viele Sinti-Kinder in Auschwitz kamen bereits durch Verhungern ums Leben.
Wir hören die kurzen Befehle der SS, das Kreischen der Kinder. Ich erkenne die einzelnen Stimmen. Die älteren wehren sich hörbar, rufen um Hilfe, brüllen Verrat, Schufte, Mörder! Ein paar Minuten nur und die Autos fuhren davon, das Geschrei verhallt in der Nacht.
Nach einer knappen halben Stunde kehren die Wagen zurück.. "
Zusatzinformationen:
"l.Lagerarzt" heißt so viel wie "Leitender Lagerarzt"
Die Unterschrift des leitenden Lagerarztes des Konzentrationslagers Auschwitz II und SS-Hauptsturmführers ist vielleicht schlecht lesbar. Sie lautet: "J. Mengele".
Diese Unterrichtstipps sind verbesserungsfähig, auch methodisch. Vorschläge werden gerne entgegen genommen!
Text, Zusammenstellung: bislang Manuel Werner, Nürtingen
Zitiervorschlag. Manuel Werner (2013): Pädagogische Tipps zu "In Nürtingen geboren – in Auschwitz ermordet: Anton Köhler", in: Nürtinger Opfer nationalsozialistischer Verfolgung.
Website der Gedenkinitiative für die Opfer und Leidtragenden des Nationalsozialismus in Nürtingen: http://ns-opfer-nt.jimdo.com, abgerufen am: XY.YX.20XY.
Bildrechte der zwei Fotos ganz oben: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg, alle Rechte vorbehalten!.
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Das Foto mit dem Dokument aus dem "Zigeunerlager" Auschwitz stammt aus der Sammlung des Archivs des Staatsmuseums Auschwitz-Birkenau, Oświęcim, Bildrechte dort, alle Rechte vorbehalten!
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