[1] Erste Hinweise in einer lokalen Publikation zu Anton Köhlers Bezug zu Nürtingen lieferte Steffen Seischab: "Die NS-Rassenpolitik und ihre Opfer", in: Reinhard Tietzen (Hrsg.): Nürtingen 1918-1950. Nürtingen/Frickenhausen: Sindlinger-Burchartz 2011, S. 290f (hinfort: SEISCHAB 2011). Das Schicksal der so genannten Sinti-Kinder von Mulfingen wurde zunächst von Johannes Meister erforscht und dokumentiert, auch dieser Beitrag hier stützt sich an mehreren, im Einzelnen nicht immer extra aufgeführten Stellen auf Meisters Publikationen wie auch auf darin abgebildete Dokumente, z.B. auf Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma (Hrsg.), Johannes Meister: Die „Zigeunerkinder“ von der St. Josefspflege in Mulfingen. Sonderdruck aus: I999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. Und 21. Jahrhunderts 2/87, ohne Seitenzahlen (hinfort: MEISTER 1999), teils auch auf den Dokumentarfilm "Michail Krausnick/Romani Rose: Auf Wiedersehen im Himmel! Die Sinti-Kinder von der St. Josefspflege." Von Michail Krausnick wurde aufbauend auf MEISTER das Schicksal der "Sinti-Kinder von Mulfingen", vor allem auch von Angela W. geborene Reinhardt und von Amalie Schaich geborene Reinhardt sehr gut und einfühlsam weiter recherchiert, dokumentiert und in mehreren Veröffentlichungen publiziert. Auch diese Publikationen dienten für den Beitrag in dieser Website als Informationsgrundlage. Daten stammen auch aus dem Aufgebotsverzeichnis Nr. 577, Heilbronn.
Vgl. zur Bestimmung, um welches der beiden Kinder mit Namen Anton Köhler in der St. Josesefspflege es sich handelt, wer seine Geschwister sind, deren Daten und dem Schicksal seiner Eltern: „Wir trauern um Waltraud Kerwin“, 19. Juli 2010, Homepage des Verbandes Deutscher Sinti & Roma – Landesverband Rheinland Pfalz, [http://www.vdsr-rlp.de/content.cfm?CFID=8342&CFTOKEN=665abd98d36be6-D494911A-2590-045B-7DE41C272DF63EFC&CAT_ID=24&ITM_ID=81],abgerufen am 13. Februar 2013 (hinfort SINTI & ROMA– RHEINLAND PFALZ 2010) und das Schreiben der Kriminalpolizeileitstelle Stuttgart, „Dienststelle für Zigeunerfragen“, Nr. E.D.Z. /Sch., an das Württ. Landesjugendamt Stuttgart vom 14. Juni 1944.
[2] Einstufung in: Schreiben der „Dienststelle für Zigeunerfragen“ der Kriminalpolizeileitstelle Stuttgart an das Württembergische Landesjugendamt vom 14.07.194, abgedruckt in MEISTER 1999.
[3] so die Wortwahl in: Robert Ritter: Die Zigeunerfrage und das Zigeunerbastardproblem, in: Fortschritte der Erbpathologie. Rassenhygiene und ihre Grenzgebiete, 3. Jg./1939.
[4] Vgl. Wilhelm Solms: „Sie sind zwar getauft, aber...“ Die Stellung der Kirchen zu den Sinti und Roma in Deutschland, theologie.geschichte, Bd. 1 (2006), http://universaar.uni-saarland.de/journals/index.php/tg/article/viewArticle/132/147, abgerufen am 6. März 2013.
[5] Zitiert nach MEISTER 1999
[6] ebd
[7] ebd.
[8] Vgl. ebd.
[9]Vgl. MEISTER 1999 und SINTI & ROMA– RHEINLAND PFALZ 2010. In SINTI & ROMA– RHEINLAND PFALZ 2010 ist als Zeitpunkt, zu dem die Köhler-Kinder ihren Eltern weggenommen wurden, „Ende 1940“ genannt. Doch in der Liste der St. Josefspflege „Stand der Kinder am 1. Juli 1942“ in: KRAUSNICK 2012, S. 163, sind die Köhler-Kinder, die in Auschwitz umkamen, bereits maschinenschriftlich aufgeführt .
[10] Vgl. zu den Schicksalen der Eltern: SINTI & ROMA– RHEINLAND PFALZ 201, dort steht als Todesdatum von Josef Köhler der 4. Juli 1942. Die im Artikel präsentierten Daten richten sich nach dem NARA Zugangsbuch Nr. 110 / 026596, dem NARA Zugangsbuch Nr. 111 / 030988 und der Sterbeurkunde Dachau, übermittelt von Albert Knoll vom Archiv der KZ Gedenkstätte Dachau vom 27.02.2013 und vom 4.03.2013.
[11] Vgl. „data about Auschwitz prisoners“, http://en.auschwitz.org/m/index.php?option=com_wrapper&Itemid=31, abgerufen am 22. Februar 2013. Dort ist als Geburtsort der Mutter "Blankenblech" angegeben, der Ort Blankenbach kommt dieser Schreibweise am ähnlichsten. Vgl. zur Deportation von Stuttgart aus: Thomas Faltin: Gedenkfeier für Sinti und Roma. „Wir hörten das Kreischen der Kinder“, In: Stuttgarter Zeitung, Onlineversion vom 14.03.2013.
[12] Zitiert: Michail Krausnick: Wo sind sie hingekommen? Der unterschlagene Völkermord an den Sinti und Roma. Gerlingen (Bleicher) 1995, S. 100. Dieser bezieht sich hierbei auf: Reimar Gilsenbach: Wie Lolitschai zur Doktorwürde kam, In: Feinderklärung und Prävention, Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik, Bd. 6.. Berlin 1988, S. 101-134.
[13] Zitiert in: Romani Rose (Hrsg.): Den Rauch hatten wir täglich vor Augen. Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma. Heidelberg 1999 (hinfort ROSE 1999), S. 295.
[14] Vgl. Eva Justin: Lebensschicksale artfremd erzogener Zigeunerkinder und ihrer Nachkommen. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades, genehmigt von der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Tag der Promotion: 5. November 1943 (hinfort: JUSTIN 1943), Seite: 143.
[15] so Amalie Schaich geborene Reinhardt gemäß der Erzählung von Michail Krausnick: Auf Wiedersehen im Himmel. Die Geschichte der Angela Reinhardt. Würzburg (Arena Verlag) 2012 (im Folgenden: KRAUSNICK 2012), S. 69. Eva Justin nennt in ihrer Doktorarbeit deren Sinti-Namen „Rutla“ (JUSTIN 1943, S. 57f.
[16] So erinnert Peter Reinhardt, Jahrgang 1951, Erzählungen von überlebenden Verwandten im Gespräch am 21. Februar 2013.
[17] Elisabeth Lehmann, zitiert in ROSE 1999, S. 58.
[18] zitiert nach KRAUSNICK 2012), S. 50.
[19] Zitiert nach MEISTER 1999, vgl. auch Michail Krausnick: Auf Wiedersehen im Himmel. Die Geschichte der Angela Reinhardt. Würzburg (Arena Verlag) 2012 (im Folgenden: KRAUSNICK 2012), S. 26 und die gutachterliche Äußerung von Eva Justin (Rassenhygienische Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes) über Angela Reinhardt vom 29. Mai 1941 in Hechingen in ebd.
[20] Vgl. JUSTIN 1943, Seite: 8
[21] Zitiert in: KRAUSNICK 2012, S. 65
[22] Zitiert in: ROSE 1999, S. 295f.
[23] So die Formulierung Dr. Ritters in seiner Publikation „Ein Menschenschlag – ärztliche und erbgesundheitliche Untersuchungen über die durch zehn Geschlechterfolgen erforschten Nachkommen von ‚Vagabunden, Jaunern und Mördern“ von 1937, zitiert nach MEISTER 1999.
[24] JUSTIN 1943, Seite: 4
[25] JUSTIN 1943, Seite: 119
[26] Vgl. hierzu Michail Krausnick: Wo sind sie hingekommen? Der unterschlagene Völkermord an den Sinti und Roma. Gerlingen (Bleicher) 1995, S. 105.
[27] Zitiert nach MEISTER 1999
[28] Zitiert nach ebd.
[29] Vgl. Uwe Renz: „DER SCHWÄRZESTE TAG“. Historiker Janker klärt Deportation von Sinti-Kindern aus Mulfingen auf, in: http://www.drs.de/index.php?id=105&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=21418&tx_ttnews%5BbackPid%5D=27&cHash=5f5845c47f, abgerufen am 10.04.2013
[30] Zitiert nach ebd.
[31] Vgl. ebd.
[32] Zitiert nach: ROSE 1999, S. 296.
[33] Vgl. wie zum Folgenden MEISTER 1999.
[34] Zu Anna Reinhardt und zweien ihrer Kinder siehe: Udo Grausam: Crailsheimer „Zigeunerinnen“ und „Zigeuner“ in den Häftlingsbüchern von Auschwitz und anderen NS-Lagern” – Dokumentation des Historikers Udo Grausam, in Hohenlohe ungefiltert, http://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=12879, zur "Häftlings"nummer von Anton Köhler vgl. SEISCHAB 2011: 291 und Data about Auschwitz Prisoners, http://en.auschwitz.org/m/index.php?option=com_wrapper&Itemid=3, abgerufen am 22. Februar 2013.
[35] Zitiert in ROSE 1999, S. 298.
[36] Zitiert nach ROSE 1999, S. 240.
[37] Zitiert nach Lucie Adelsberger: Auschwitz. Ein Tatsachenbericht, Bonn 2005, S. 57.
[38] Vgl. ROSE 1999, S. 240.
[39] Zitiert in: ROSE 1999, S. 298f.
[40] Zitiert nach: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialimus am 27. Januar 2000. Kinder und Jugendliche im Holocaust. Mainz 2000, Heft 10 der Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz, S. 48
[41] Zitiert nach: Lucie Adelsberger: Auschwitz. Ein Tatsachenbericht, Bonn 2005, S. 77f.
[42] Zitiert nach: SINTI & ROMA – RHEINLAND PFALZ 2010.
[43] ebd.
[44] Vgl. die Liste „Stand der Kinder am 1. Juli 1942“ in: KRAUSNICK 2012, S. 163.
[45] Vgl. KRAUSNICK 2012, S. 81ff.
[46] Zitiert in: KRAUSNICK 2012, S. 133.
[47] Vgl. den Beitrag "Erziehung nach Auschwitz", in: Website der St. Josefspflege Mulfingen gGmbH, http://www.josefspflege.de/ueber-uns/geschichte/erziehung-nach-auschwitz/, abgerufen am 18. März 2014